Das Plätschern des Meeres weckt mich am Morgen. Das rhythmische Geräusch der Wellen begleitet mich am Abend in den Schlaf. Dazwischen liegt ein Tag mit Arbeit, Entspannung und neuen Begegnungen. Wie so ein typischer Reiseblogger-Tag auf einer tropischen Insel für mich aussieht? Das erfährst Du heute in der #7ways2travel Homestory.
Ich werde immer wieder gefragt was ich denn so arbeite und wie mein Arbeitstag als Reiseblogger aussieht. Meine klare Antwort: “Kommt drauf an”. Am liebsten arbeite ich in einem tropischen Inselparadies, so wie jetzt gerade, ich entfliehe gerne dem Winter.
Du kannst Dir vorstellen, welche Gedanken meinem Gegenüber bei dieser Antwort in den Sinn kommen: Hängematte, Strand, Liegestuhl, Sonnenbaden, das warme Meer genießen… Das alles mag ich auch gerne. Nur mit dem Unterschied, dass ich auf einer Trauminsel nicht nur in der Sonne liege, sondern auf Laptop und Handy meine Arbeit erledige. Am liebsten ist mir dafür ein ordentlicher Tisch, wo ich an meinen Projekten arbeite.
Inhalt:
- Beach Office am weißen Sandstrand
- Meine Arbeit als Reiseblogger
- Unterwegs steht das Reiseblog im Mittelpunkt
- Mittagspause am Strand
- Gemütlicher Reiseblogger-Nachmittag
- Gemeinsame Abende ohne Reiseblog
- Kein Reiseblogger-Tag wie der andere
- Wie ist ortsunabhängiges Arbeiten möglich?
- 7 Tage – 7 Blogger – 7 Homestories
Beach Office am weißen Sandstrand
Am White Sand Beach auf Koh Chang in Thailand finde ich alles, was ich für mehrere Wochen “Work-Life-Balance” brauche. Mein “Beach Office” hat einen Tisch, eine Steckdose und unbegrenzten Kaffee- und Wassernachschub. Mein Laptop und einigermaßen schnelles Internet sind meine Hauptwerkzeuge. Statt des WLANs verwende ich in Thailand eine SIM-Karte fürs mobile Internet. So ist die Internetverbindung beim arbeiten zuverlässiger und schneller.
Mehr braucht es für mich nicht um den Vormittag mit meiner Arbeit zu verbringen. Die Insel bzw. der Strand sind übrigens austauschbar. Ich kann einen Teil des Jahres ortsunabhängig arbeiten. Also von überall dort wo ich auch ein einigermaßen schnelle Internetverbindung habe. Ich habe auch schon z.B. auf der Insel Koh Phayam, Koh Phangan, Nha Trang oder in Goa für längere Zeit mein Beach-Office aufgeschlagen. Manche Inseln wie z.B. Havelock auf den Andamanen sind zwar traumhaft, aber zum ortsunabhängigen Arbeiten eher ungeeignet. Dort gibt es nur sehr langsames Internet in Internet Cafés.
Von meiner Hütte am White Sand Beach sind es nur wenige Meter bis ins “Office”. Gegen 8:30 Uhr in der Früh starte ich in den Arbeitstag. Ungefähr zur gleichen Zeit beginne ich auch meinen Tag im Homeoffice in Europa. Anders als zu Hause bin ich in Thailand sechs Stunden der Zeit voraus. Beginne ich hier mit der Arbeit ist es in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst 2:30 Uhr – also mitten in der Nacht. Das ist eine super Ausgangssituation! Europa schläft und ich kann in Ruhe arbeiten. Europa erwacht erst dann, wenn ich meinen ersten Nachmittagskaffee schlürfe.
Meine Arbeit als Reiseblogger
Die täglich anfallenden E-Mails und administrativen Dinge nehmen einiges an Zeit in Anspruch, sie arbeite ich als erstes ab. Auch die Kommentare meiner Leser werden mindestens einmal am Tag beantwortet. Dann konzentriere ich mich auf neue Blogbeiträge, Reportagen für Kunden oder andere Projekte.
Du siehst die Ergebnisse meiner Arbeit z.B. hier im Blog, in meinen Social Media Kanälen und in anderen Online-Magazinen und Printmedien. Das Erstellen der Inhalte nimmt viel Zeit in Anspruch. Mit dem Formulieren des Textes ist erst ein kleiner Teil der Arbeit getan.
Bilder müssen ausgewählt und bearbeitet werden. Das Hochladen des Materials und die passende Formatierung, Bildunterschriften und Korrekturlesen nehmen nochmals viel Zeit in Anspruch. Für einen längeren Beitrag geht schnell einmal ein ganzer Tag arbeit drauf. Ist der neue Beitrag dann online müssen noch die Social Media Kanäle befüllt werden. In den letzten Jahren hat sich hier viel verändert. Die veröffentlichten Beiträge sind um ein Vielfaches länger als früher, ich verwende viel mehr Bildmaterial und die Social Media Kanäle müssen auch betreut werden.
Unterwegs steht das Reiseblog im Mittelpunkt
Oft kommt das Anders reisen Blog zu Hause zu kurz, es gibt zu viele andere, wichtige Projekte und Besprechungen. Planung, Vorbereitung und Produktion der Reiseshows sind sehr aufwändig. Meine nächste Show wird “Transsibirien” sein, Premiere ist am 20. September 2018.
Auf Reisen und vor allem bei längeren Aufenthalten steht bei mir das Reiseblog im Mittelpunkt. Neben den neuen Beiträgen überarbeite ich auch ältere Beiträge. Besuche ich ein Reiseland überprüfe ich auch gleich was sich verändert hat und aktualisiere relevante Beiträge. Oft sind es nur Kleinigkeiten die geändert werden müssen, manchmal dauert die Überarbeitung des Blogbeitrags genauso lang als würde ich ihn komplett neu schreiben.
Meinem Beach-Office ist der Platz an dem ich auch die Blogstruktur überarbeite oder etwas Neues ausprobiere. Im Augenblick beschäftige ich mich intensiv mit Pinterest. Kennst Du die Plattform zum Sammeln von interessanten Inhalten? Auf Pinterest findest Du einige Pinnwände von mir mit vielen Reisetipps und Inspirationen. Wenn Dir dieser Beitrag gefällt kannst Du ihn auch auf eines Deiner Pinboards pinnen.
Der Vormittag ist bei mir die produktivste Zeit des Tages. Wenn der Magen knurrt sind meine Gedanken schon beim Mittagessen. Ich liebe das asiatische Essen! In Thailand ist die Auswahl ganz besonders abwechslungsreich. Thai Curry in rot, grün und gelb, Panang Curry (Mein Favorit im Süden des Landes!), Tom Ka oder Tom Yam Suppe, Pad Thai und zwischen jeder Menge anderer Gerichte fällt die Auswahl schwer. Ich esse viel zu viel hier in Südostasien!
Während ich mich in Asien nur selten um die Zubereitung des Mittagessens kümmern muss, koche ich zu Hause selbst. Da dauert die Auszeit von der Bloggerarbeit mindestens eine Stunde.
Generell bin ich auf Reisen um einiges effizienter. Es fällt keine Hausarbeit an, ich muss nicht selbst einkaufen und kochen und sogar die Wäsche wird um 40 Baht pro Kilo (ca. ein Euro) gewaschen. Das sind auch Seiten des Insellebens, die ich genieße.
Ein voller Bauch arbeitet nicht so gern – und darf leider auch nicht zum Schwimmen ins Wasser. Der Kalorienabbau nach dem Mittagessen muss also noch etwas warten. Meist mache ich nach dem Mittagessen einmal eine Pause. In meiner Umgebung findet sich immer jemand für einen Kaffeeplausch.
Oder es wird Zeit für Organisatorisches. Die Wäsche von der Wäscherei holen, nebenbei ein kleines Dessert bei 7eleven mitnehmen und Geldbehebungen am ATM lassen sich perfekt mit einem sonnigen Strandspaziergang verbinden. Nach dem Verdauungsspaziergang geht’s dann endlich zur Abkühlung ins Wasser.
Gemütlicher Reiseblogger-Nachmittag
Der Nachmittag ist bei mir am Strand nicht streng verplant. Zu Hause ist der Zeitplan am Nachmittag wesentlich straffer. Trotzdem nehme ich mir am Nachmittag immer etwas Zeit um zumindest eine Stunde “an die frische Luft” zu kommen. Wenn das Wetter passt genieße ich eine Nachmittagsrunde am Rennrad. Danach sind ich und mein Kopf gut ausgelüftet.
In Thailand und auf Reisen genieße ich dann das Strandleben, die Sonne und das Meer. Außerdem kann ich während dieser Zeit gut über aktuelle Projekte nachdenken oder Bilder fürs Reiseblog aufnehmen. Die Gedanken setze ich dann meist bei einem Nachmittags-Kaffee oder Fruchtshake um.
Kurz vor Sonnenuntergang ist dann noch einmal Schwimmen im Meer angesagt. Kennst Du den Moment, wenn sich das Meer orange verfärbt? Jeden Tag stellt sich wieder die Frage: “Gibt’s einen “touch down” oder nicht?” Kurz bevor die Sonne auf die Wasseroberfläche trifft verschwindet sie oft hinter Wolken. “Touch down! – das wird mit einem Sundowner gefeiert!”
Direkt vom Strand laufe ich barfuß die Stufen zu meiner kleinen Hütte hinauf. Ich würde sie niemals gegen ein Hotelzimmer im 5-Sterne-Hotel eintauschen wollen. Für mich ist es absoluter Luxus bei warmen Temperaturen und in Strandnähe den ganzen Tag ohne Schuhe herumlaufen zu dürfen. Eine kurze Hose und gelegentlich ein Shirt – schon bin ich passend fürs Abendessen gekleidet.
Gemeinsame Abende ohne Reiseblog
Der Abend hat bei mir als Reiseblogger unterwegs keinen fixen Ablauf. Mal treffe ich eine lustige Runde Menschen mit denen ich etwas unternehme. Und manchmal möchte ich einfach meinen Gedanken nachhängen oder etwas lesen. Mir macht es in der Gruppe genauso viel Spaß wie alleine. Zu Hause sind meine Abende oft mit z.B. Vorträgen, Kursen, Live-Reiseshows auf Leinwand oder privaten Treffen gefüllt. Auf Reisen gibt es für die Abendgestaltung keinen Terminkalender.
BBQ am Strand ist für mich ein Highlight. Fresh Springrolls sind für mich ein weiterer Hit. Wenn ich in der Thai-Küche als “Schnippelboy” helfen darf, dann wird’s für mich unvergesslich. Manchmal geht mir das Kochen dann doch ab. ;-)
Mein Reiseblogger-Tag geht also eigentlich schon vor dem “Abendprogramm” zu Ende. Ich erzähle im Internet eher selten über die privaten Stunden abseits des Reisens. Ja, auch die gibt es. Ich liebe meinen Beruf als Reiseblogger und ich liebe das Reisen. Ich bin Reisender aus Leidenschaft, berichte im Internet von unterwegs aber nicht über jedes Detail meines Lebens. Oft bleiben Kamera und Laptop aus und ich bin einfach offline.
Spätestens dann, wenn die Augenlider schwer werden und ich ins Bett falle ist die Internetverbindung gekappt. Europa ist erst beim Abendessen, ich lausche beim Einschlafen den Wellen am Strand und spüre die Meeresbrise auf der Haut.
Kein Reiseblogger-Tag wie der andere
Du denkst, das ist ein typischer Tag im Reiseblogger-Leben? Da muss ich Dich leider enttäuschen. Die Unterschiede zwischen “Home Office” und “Beach Office” sind schon sehr groß. Je nach Jahreszeit und Ort an dem ich mich befinde sieht diese Home-Story dann zusätzlich immer wieder unterschiedlich aus.
Je näher die Abreise rückt desto wichtiger wird wieder die Reiseplanung. Bin ich unterwegs erlebe ich täglich etwas Neues. Dann bleibt meist nur wenig Zeit für zusätzliche Projekte. Nicht einmal alle Reiseeindrücke kann ich sofort im Blog und auf den Social Media Kanälen unterbringen. Diese Informationen werden dann nach und nach zu Hause verarbeitet und im Reiseblog veröffentlicht. Und manche Erlebnisse und Infos schaffen es aus Zeitmangel nie ins Reiseblog.
Ich bin froh, dass kein Reiseblogger-Tag dem anderen gleicht. Es macht mir Spaß flexibel zu sein, jeden Tag einen anderen Reiseablauf zu haben. und etwas Neues zu erleben. Mit einem “schönen Urlaub”, den mir so viele vor der Abreise immer wünschen (was mich auch sehr freut!) sind meine Tagesabläufe auf Trauminseln nicht zu vergleichen.
Wie ist ortsunabhängiges Arbeiten möglich?
Oft werde ich um die ortsunabhängige Arbeit beneidet. Wer gerne an traumhaften Plätzen der Welt sein Geld verdienen will braucht einiges an Selbstdisziplin. Oft werde ich auch gefragt “wie kann man ortsunabhängig arbeiten?” Idealerweise stellen sich viele die Arbeit an einem Traumstrand vor. Um Dein Geld so zu verdienen brauchst Du einen Arbeit bei der Du zumindest teilweise nicht am Arbeitsplatz anwesend sein musst.
Vor einigen Jahren war das noch ungedenkbar. Heute machen schnelles Internet und leistungsfähige Laptops diesen Lebensstil möglich. Du musst dafür nicht unbedingt ein Reiseblog schreiben.
Programmierer, Autoren, Designer, Übersetzer, Berater, Virtuelle Persönliche Assistenten und Unternehmer aus verschiedenen anderen Bereichen sind nicht oder nicht ständig an einen fixen Arbeitsplatz gebunden. Sie können von irgendeinem (schönen oder nicht schönen) Ort der Welt arbeiten. Immer wieder treffe ich Menschen auf Reisen die ortsunabhängig ihr Geld verdienen.
Ich finde, dass ortsunabhängige Arbeit am einfachsten als Selbständiger klappt. Oft werden Menschen, die flexibel ihren Arbeitsplatz wählen können, “Digitale Nomaden” genannt. Der Begriff passt aber nicht so ganz zu meinem abwechslungsreichen Leben.
Wäre so ein Reiseblogger-Leben bzw. ortsunabhängige Arbeit etwas für Dich? Nicht nur am Strand in der Sonne zu liegen, sondern auch über Deine Projekte nachzudenken und Blogartikel im “Beach Office” zu schreiben? Oder würdest Du Deinen Tagesablauf als Reiseblogger ganz anders gestalten? Ich freue mich über deinen Kommentar!
7 Tage – 7 Blogger – 7 Homestories
Die #7ways2travel Reiseblogger zeigen diesmal in den Homestories wie ihre (Arbeits)tage so ablaufen. Neugierig? Glaub mir, es gleicht kein Reiseblogger-Tag dem anderen!
- Ein Tag mit Christina von CitySeaCountry unterwegs und “at home” in Tirol.
- Maria von Kofferpacken.at zeigt Dir ihr “Ruhekissen”.
- Wer ist hier der Boss? Homestory mit Coffee und Angelika von Wiederunterwegs.
- Melanie und Jürgen von Lifetravellerz-Blog zeigen Dir ihren Tag in Kapstadt.
- Cori und Flo von den Travelpins räumen mit dem Mythos “dauerurlaubende Reiseblogger” auf.
- Gudrun alias Reisebloggerin ist froh, dass sie kein Home-Office hat.
Alex says
Interessante Einblicke, danke dafür. Ich denke auch, dass für jeden erst einmal das “Beach Office” viel spannender klingt, aber mal fest zuhause, mal auf Reisen macht wohl die richtige Balance aus. Auch wenn ich dich verstehe, dass du auf Reisen effizienter unterwegs bist, da kein Einkauf, Wäsche und Co. Danke jedenfalls für den Blick hinter die Kulissen, wirklich interessant. Weiterhin munteres Reisen samt Arbeiten vom Laptop aus!
Andersreisender says
– Alex: Dankeschön! Ja, es sind zwei verschiedene Welten. Ich mag beide gern. Abwechslung ist einfach toll. :-)
Regina Unterguggenberger says
Spannender Einblick, lieber Gerhard! Ich denke, Konsequenz und Eigenverantwortlichkeit sind Voraussetzungen dafür, wenn man als Unternehmer/-in nicht baden gehen will. Du hast dir das in harter Arbeit und mit Fleiß “gerichtet”. Und ich bin gerade auf dem Weg dahin ….
Andersreisender says
– Regina: Solang die Arbeit Spaß macht und die Tätigkeit einen erfüllt sind “harte Arbeit und Fleiß” keine Probleme. Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg! :-)