Die Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren ist eines der Inselparadiese Indiens. Im Golf von Bengalen liegt sie vor der Küste Myanmars und Thailands, über 1.300 Kilometer vom Indischen Festland entfernt. Eine der beliebtesten Inseln der Andamanen ist Havelock. Sie ist der Ruhepol zum sonst lauten, stinkigen und hektischen Indien. Die Insel Havelock ist als Tauchparadies bekannt, hat aber auch einen der schönsten Strände der Welt und entspannte Urlaubsatmosphäre zu bieten.
Mit Sehenswürdigkeiten im herkömmlichen Sinne ist es auf Havelock nicht weit her. Aber es gibt entspannte Highlights, die die Besucher der Andamaneninsel in ihren Bann ziehen.
Tauchen und schnorcheln
Viele Besucher kommen nur aus einem Grund nach Havelock: Sie wollen so schnell wie möglich in die Unterwasserwelt abtauchen. Havelock ist eine gut ausgerüstete Taucherinsel. Rund um die Insel gibt es einige Tauchspots für Anfänger und auch für fortgeschrittene Taucher.
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Eigentlich braucht man nur die Taucherbrille ins Wasser halten, schon sieht man bunte Fische schwimmen. Die Korallen wurden an manchen Stellen von der Korallenbleiche und dem Tsunami im Jahr 2004 schwer in Mitleidenschaft gezogen. Es ist aber schön zu sehen, dass sich die Unterwasserlandschaft langsam wieder erholt.
Ich habe meinen PADI Open Water Tauchkurs auf Havelock gemacht und schon in einem anderen Beitrag begeistert davon erzählt. Tauchanfänger schweben schon in wenigen Metern Tiefe durch Fischschwärme. Auch versunkene Schiffe, zum Beispiel die MV Mars, kann man in weniger als 18 Metern Tiefe entdecken.
Von den besuchten Tauchspots haben mir South Button und Dixon’s Pinnacle besonders gut gefallen. Erfahrene Taucher erzählten beeindruckt von ihrem Tauchtrip zu Barren Island, dem einzigen aktiven Vulkan Indiens.
Die Tauch- und Schnorchelausflüge sind übrigens auch eine gute Gelegenheit um die Inseln in der Umgebung kennen zu lernen. Oft wird zum Mittagessen an einem der einsamen Traumstrände angelegt. Hier findest Du übrigens ein Video vom Tauchen rund um Havelock.
Beach Nr. 7 (Radhanagar Beach)
Apropos Traumstrand: Einer der Traumstrände dieser Welt befindet sich auch auf Havelock. Der Beach Nr. 7 kommt immer wieder in den Ranglisten der schönsten Strände vor. Kilometerlanger, weißer Sandstrand, Palmen, blauer Himmel und türkisfarbenes Wasser – und weit und breit fast kein Mensch in der Bucht. Geht noch mehr Paradies als am Beach Nr. 7?
Eigentlich ist es ein sehr unromantischer Name für so eine traumhafte Landschaft. Der Beach Nr. 7 ist auch als „Radhanagar Beach“ bekannt. Noch mehr „Adam und Eva“ Feeling als dort ist kaum möglich.
Vermutlich ist die Flitterwochen-Reise zu den Andamanen genau deshalb so beliebt. Die „Honeymooner“ aus Indien haben die Insel jedenfalls schon für sich entdeckt und sitzen verliebt am Strand. Es ist offensichtlich, dass die meisten von ihnen aus besserem Hause und westlich eingestellt sind.
Der Austausch von Zärtlichkeiten oder Händchenhalten in der Öffentlichkeit sind sonst in Indien eher Tabus. Aber im Urlaub ist das halt anders – sowohl am Beach Nr. 7 als auch an den anderen Stränden.
Auch die Strände an der Ostküste von Havelock beeindrucken mit Wasser in allen blautönen, Palmen und schneeweißen Sand. Allerdings ist dort, wo sich die meisten Resorts befinden, das Baden nur eingeschränkt möglich. Im Wasser befinden sich oft große Steine und bei Flut verschwindet der Strand an manchen Stellen komplett.
Entspannte Abende
Was soll man auf einer Trauminsel wie Havelock, spätestens nach Sonnenuntergang, sonst machen als entspannen? Auf den Andamanen wird es schon gegen 17:30 Uhr finster. Nach einem spannenden Schorchel- oder Tauchausflug macht man es sich erst in der Hängematte und dann in einem der Restaurants oder einer Bar gemütlich.
Es gibt ein überraschend großes Angebot an Restaurants in Havelock, die ich empfehlen kann. Ich konnte während meines Aufenthalts einige in den verschiedenen Preiskategorien ausprobieren.
Gute und preiswerte Fischgerichte gibt’s z.B. im Straßenrestaurant „Golden Spoon“. Im „Welcome Restaurant“ neben dem Markt werden gute und günstige, indische Gerichte serviert. Beide befinden sich im Village Nr. 3, dem Hauptort auf Havelock.
Sehr gute, internationale und italienische Gerichte mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis in schöner Umgebung serviert man im „Anjun Coco Resto“ (Schnitzel, Pasta ist hier al dente!). Die Speisen im Symphony Palms liegen eher in der gehobenen Preisklasse, das Lokal ist aber immer für ein gemütliches Gute-Nacht Bier gut.
Wer sich über die letzten Tauchgänge austauschen möchte schaut im Barefoot Scuba Resort vorbei, dort stehen indische und internationale Gerichte auf der Speisekarte und es wird auch starker „French Press Coffee“ serviert.
Sehr schöne und entspannte Plätze für einen Drink sind z.B. auch das im Wald versteckte Circada und am Strand im Emerald Gecko. Apropos alkoholische Getränke: Immer wieder wird ein „Dry Day“ eingelegt, an dem (offiziell) keine alkoholischen Getränke verkauft werden.
Gottseidank wird es auf Havelock auch früh dunkel, denn gegen 22:30 Uhr schließen die Lokale und dann werden, die fast nicht vorhandenen, Gehsteige „hochgeklappt“.
Fazit
Die Andamanen und Nikobaren und im speziellen die Insel Havelock liegen in Südostasien, fernab von Indien. Genauso weit entfernt fühlt man sich von Hektik, Schmutz und Lärm der Großstädte am Festland. Auch wenn die Inselkette weit vom Festland entfernt ist muss man auf Annehmlichkeiten nicht verzichten. Ich hatte mir vor meiner Reise das Leben hier „more basic“ vorgestellt, aber die Infrastruktur ist gut entwickelt.
Viele Besucher mieten sich ein Moped, um auf Entdeckungsreise zu gehen (ab 300 Rs. pro Tag mit verhandeln, Führerschein nicht vergessen!) Einzig was nicht ordentlich funktioniert ist das Internet. Die Geschwindigkeit ist sehr langsam bis nicht vorhanden und die Preise sind hoch (rd. 300 Rs./Stunde). Hat man sich einmal daran gewöhnt, möchte man nach einer längeren „offline“ Phase gar nicht mehr ins Internet gehen. Schließlich hat man hier alles, was das Leben schön macht: Tauchen, Schnorcheln, Entspannung und gutes Essen.
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Stephie says
Havelock hört sich spannend an! Mir war bisher garnicht bewusst, dass es in Indien diese versteckten Paradiese gibt :-)
LG
Stephie
Alex says
Die ersten paar Meter, da wo man bis auf den Boden sieht, würde sogar ich noch ins Wasser gehen! ;)
Und das mit dem Fisch würde ich sein lassen. Ich mag es nicht, wenn mich mein Essen anschaut! :D
Wolfgang Hartmann says
Da werde ich ja ganz Neidisch! Echt tolle Fotos, wunderschöne Aussichten. Der Fisch war bestimmt umwerfend lecker!
Gruß
Wolfgang.
Albert says
Tolle Fotos und informativer Bericht, man bekommt richtig Fernweh! Strand Nr. 7 ist so überirdisch schön, fein, dass es so was noch gibt.
Beste Grüße Albert
Andersreisender says
– Stephanie: Ehrlich gesagt hätte ich vor meiner Reise mit Indien auch keine südostasiatischen Inselparadiese verbunden. ;-)
– Alex: Ich weiß: Du hast lieber den Fisch auf dem Teller als zwischen den Beinen. ;-)
– Wolfgang: Absolut! Ich habe auf Havelock beinahe täglich Fisch gegegessen. Am “Golden Spoon” kommt man auch fast nicht vorbei, der Chef hat seine Gäste fest im Griff. ;-)
– Albert: Manch mal gibt es sie noch, die “Geheimtipps”. ;-)
David says
Schon allein, dass es Strandparadise in Indien gibt, ist für mich ein Geheimtipp. Man kennt ja nur die typischen Trauminseln wie Malediven, die Koh-Inseln auf Thailand, Fiji usw. Sieht echt unglaublich toll aus auf dem Bildern. Werde mich mal näher mit Indien beschäftigen. Was mir am besten gefällt ist, dass diese traumhaften Strände nicht mit Touristen übersäht sind! LG
Kathrin says
Vielen Dank für die schönen Bilder von dieser weit entfernten Inselgruppe. Die Reise muss wirklich ein tolles Erlebnis gewesen sein.
lg kathrin
Ruti says
Haach ja Havelock. Ich war im Dezember dort und es war fantastisch. Auch wenn es zu Indien gehört, es fühlt sich nicht so an. Bei uns waren an der Beach 7 schon viele indische Honeymoon-Pärchen. Die sind aber fast ausschließlich am Eingangsbereich, schießen Fotos und gehen dann wieder. Außerdem ist der Strand ist lang genug, dass es immer ein Plätzchen gibt, wo man unter sich sein kann. Und wenn man vom indischen Festland kommt, ist man ganz andere Menschenmassen gewohnt;) Ein Tipp noch: Der Nachtisch “Hello to the queen” bei Fat Martin’s ist ein Traum – auf jeden Fall kosten, wenn man dahin geht.
Andersreisender says
– David: Ja… auch ich war überrascht, dass es fernab der Hektik Indiens so ruhige Inseln gibt.
– Kathrin: Absolut. Möchte sofort wieder auf Havelock. Zum tauchen, entspannen, offline sein und gut gehen lassen. :-)
– Ruti: Stimmt, die Inder haben Havelock als Flitterwochen-Insel entdeckt. Aber irgendwie haben sie dann doch einen anderen Rhythmus als die Europäer. Wie Du richtig schreibst ist am Strand oft das Erinnerungsfoto mit Neidfaktor für die zu Hause gebliebenen wichtig – weniger das Sonnenbaden. “Hello to the queen” bei Fat Martin’s ist für meine nächste Reise auf die Andamanen notiert. ;-)