Beim Zugfahren durch Frankreich kommen Bahnreisende an Paris fast nicht vorbei. Sternförmig führen die Eisenbahnstrecken von der französischen Hauptstadt in alle Landesteile.
In Paris gibt es allerdings keinen zentralen Hauptbahnhof zum Umsteigen. Von sechs verschiedenen Bahnhöfen führen die Strecken in die unterschiedlichen Landesteile und weiter ins Ausland.
6 Hauptbahnhöfe in Paris
Am Gare de Lyon fahren alle TGV-Züge in die Schweiz und ins südliche Elsass und dem gesamten Südosten Frankreichs ab. Gleich nebenan liegt der Gare d’Austerlitz für “klassische” Züge Richtung Süden und die Nachtzüge nach Spanien.
Die TGV-Züge zur Atlantikküste starten am Gare Montparnasse und Richtung Normandie fahren Bahnreisende vom Gare St. Lazare ab.
Der Nordbahnhof, Gare du Nord, ist Startpunkt für den Eurostar nach London und die Thalys Züge nach Brüssel, Amsterdam und Köln.
Von Paris Est Richtung Deutschland
Last but not least führen die Bahnreisen vom Ostbahnhof – richtig – in den Osten Frankreichs. Vom Gare de L’Est (Paris Est) fahren die Züge auch nach Luxemburg, und Richtung Deutschland mit Ziel in z.B. Frankfurt, Stuttgart, Freiburg im Breisgau und München.
Mit etwas Planung ist das Umsteigen zwischen den Bahnhöfen in Paris nicht schwierig. Wie es effizient und unkompliziert klappt erzählt Sigi Klausmann von Gleisnost im Reise-Interview im Andersreisen-Blog.
Übrigens: Wer zum ersten Mal in Paris umsteigt sollte sich auch etwas Zeit für die Bahnhöfe nehmen. Zum Teil sind hier beeindruckende Architektur, viele Züge und spannendes Reiseleben zu beobachten.
Tipp: Hier gibt es Tickets für TGV und Thalys*.
Bist Du schon einmal zwischen den Pariser Bahnhöfen umgestiegen? Wie sind Deine Erfahrungen?
PS: Mir ist klar, dass “Gare” im Französischen ein weibliches Wort ist. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird das Wort Gare im Sinne von “der Bahnhof” in diesem Deutschsprachigen Beitrag in männlicher Form verwendet.
Sarah says
Meine Erfahrungen zu den Pariser Verkehrsmitteln sind nur positiv. Die Metro ist einfach nur super und fast idiotensicher, sofern man die Augen aufhält. Man kann kaum etwas falsch machen (nur die Drehkreuze und Schnapptüren am Ein- bzw. Ausgang haben mit Gepäck so ihre Tücken).
Es ist alles super ausgeschildert und ich habe mich in Paris noch nie “verfahren”.
Gerhard says
– Sarah: So wie sich das anhört bist Du öfters in Paris. :-) Ja, stimmt – die Metro dort ist wirklich gut organisiert. Musstest Du auch schon öfters zwischen den Bahnhöfen in Paris umsteigen?
Darklittle says
Auweh Paris und der öffentliche Verkehr. Man muss dazusagen, dass ich was Öffis betrifft eigentlich sehr anpassungsfähig bin und mich für gewöhnlich recht flott zurechtfinde, aber die Planung in Paris ist für mich nicht wirklich durchschaubar und recht chaotisch. Um von A nach B zu kommen muss man hier gefühlte 1000 Mal umsteigen.
Wir kamen damals auch am Gare de L’Est an und wollten ins Disneyland Paris. Um eben nicht so ewig oft umsteigen zu müssen haben wir es uns etwas einfacher gemacht und uns für einen kleinen Spaziergang zum Gare du Nord entschieden wo wir zur Metro abgetaucht sind. Schon der Spaziergang war garnicht so einfach mit den Koffern, da wir über die nette Stiege mussten, aber wir sind ja noch jung :D und alles ist besser als nochmal extra mit den Koffern umzusteigen.
Gerhard says
Oha! Das hört sich natürlich nicht so angenehm an. Schade, dass Du so schlechte Erfahrungen beim Umsteigen gemacht hast – ich empfands eigentlich ganz entspannt…
Darklittle says
Ja so sieht’s jeder ein wenig anders :) Vielleicht bin ich einfach auch von Österreich und den Nordamerikanischen Städten (diesen eher was das U-Bahn System betrifft) verwöhnt.
Gerhard says
Darklittle: Zur Not sonst einfach eine “Ehrenrunde” mit RER und Metro in Paris drehen. ;-)
Bernd says
Reisen im Rollstuhl + Umsteigen zwischen den Kopfbahnhöfen + Metro benutzen, das funktioniert nicht wirklich. Die Metro ist (mit einer Ausnahme, doch die hilft für Reisen von und nach Deutschland kaum) nicht barrierefrei. Also muß man, entgegen der Aussage oben im Text, als Bahnreisender in Frankreich möglichst doch an Paris vorbei kommen. Umsteigen beim Flughafen oder den wenigen anderen Halten um Paris herum. Durch das Preissystem wird es dadurch zwar teuerer und dauert länger, doch mit etwa drei Monaten Buchungen vorab klappt das – wenn man die Fahrkarten in Frankreich am Bahnhof kauft.
Ben aus Frehel says
Für mich ist es eher eine Last in Paris umzusteigen. Bin immer wieder von D. in die Bretagne gereist, am Anfang mit dem Zug, das war nix für mich. Allerdings muß man bei einem Flug auch umsteigen, da sollte man aufpassen, dass man nicht den Flughafen wechseln muß.
Gibt nämlich Verbindungen von D. nach Paris, bei denen der Anschlussflug nicht Charles de Gaulle ist sondern Orly!
Grüße aus Frankreich,
Ben
Anne Jeziorski says
Behindert gerechtes umsteigen von Paris Gare l´Est nach Paris Monparnesse mit Gepäck ist sehr abenteuerlich. Gibt es Alternativen um direkt nach Montparnesse zu kommen?
Wir fahren nach Auray in die Bretagne.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Andersreisender says
– Anne: So pauschal lässt sich das nun nicht beantworten. Wo fährst Du denn ab? Vielleicht lassen sich da im Fahrplan andere Verbindungen finden um leichter oder an anderen Bahnhöfen umzusteigen .Fit mit allen Umsteigeoptionen in Paris und Frankreich ist Gleisnost.de, die können bestimmt weiterhelfen. Die kennen die Bahn in Frankreich wie ihre eigenen Westentasche. :-)
Janine says
Ich kann dir nur zustimmen. Ich war bisher zweimal in Paris und bin häufig mit der Metro gefahren. Trotz meiner geringen Französischsprachkenntnisse, bin ich sehr gut von einem Bahnhof zum anderen gekommen. Allerdings muss man sich etwas Zeit nehmen dann klappt es auch.
Winfried Hahn says
Ich komme am Gare de lÉst an. Mit der M 4 nach Gare Montparnasse und dann nach La Rochelle.
Wo bekomme ich ein Ticket für die Metro und wie finde ich die Metro Station?
Andersreisender says
Es gibt am Gare de l’Est u.a. einen großen Zugang direkt von der Schalterhalle zur Metro. Tickets sind u.a. an Ticketautomaten bei den Eingängen zur Metro erhältlich. Nicht zu verfehlen, der Zugang ins U-Bahn System ist nur mit Fahrkarte möglich.
Daniel Peter says
Hallo zusammen
Hat jemand hier Erfahrung und kann mir sagen, ob ich mit dem Rollstuhl in der Metro vom Gare de Lyon zum Gare de l‘Est komme?
Herzlichen Dank
Daniel
Christian says
Hallo Daniel,
Der Bahnhofwechsel mit Metro in Paris funktioniert sehr gut, wenn Du den Rollstuhl auf die Schultern nimmst und ihn hinunter zum Bahnsteig trägst …entschuldige den Sarkasmus, aber das musste sein…
Ich lebe im Südwesten von Paris und durchquere regelmässig die Stadt mit dem Metro von einem Kopfbahnhof zum anderen. Solange wir einen Kinderwagen mit hatten, nutzten wir dazu entweder den Bus oder die RER. Letztere hat wenigstens dort und da Lifte und Rolltreppen, aber mit einem Rollstuhl, vor Allem wenn Du alleine bist, nein, probiers bitte auch nicht mit der RER. Einerseits helfen Dir da ja Rolltreppen nicht unbedingt, andererseits tauchen ganz sicher irgendwo ein paar Stufen auf, wenn nicht gar eine stockwerkhohe Treppe. Wie gesagt, mit Kinderwagen und Gepäck ging das dann irgendwie, aber es war teilweise körperliche Schwerstarbeit.
Drum kann ich auch nur lachen (oder weinen), wenn jemand das Metrosystem als exzellent bezichnet. Das ganze System ist hoffnungslos veraltert, selbst ausserhalb der Stosszeiten viel zu klein und komplett überlastet, die Wege zwischen den Bahnsteigen lang und, treppauf-treppab, mühsam. Und wenn man gegen die Einbahn geht, kriegt man auch noch ein Strafmandat, kostet 60.–Euro, auch für Touristen, da sind die Kontrollore gnadenlos.
Christian says
Metro-Tickets (Einzelfahrscheine) gibt es üblicherweise auch im Buffetwagen der TGVs. Wenn sie nicht grad ausverkauft sind.
Christian says
Der Bahnhofswechsel in Paris lässt sich sehrwohl auf einfache Art vermeiden. Es gibt TGVs von Deutschland oder der Schweiz direkt in den Süden (via Lyon), die kann man nicht nur benutzen, um nach Marseille oder Perpignan zu gelangen, man kann mit Umsteigen auch recht bequem nach Toulouse, Bordeaux oder Irun weiterfahren.
Und es gibt TGVs, die um Paris herum fahren, zum Beispiel von Strasbourg direkt nach Lille, Bordeaux oder Rennes.
Auch Thalys fährt von Brüssel oder Amsterdam direkt in den Süden oder in die Alpen.
Diese Züge bleiben je nach Reiseroute in den Paris-nahen Bahnhöfen Aeroprot Charles de Gaule (TGV), Marne-la-Vallée und Massy TGV stehen, dort gibts dann auch Anschlussverbindungen, wenn auch oft mit langer Wartezeit. Reisende mit viel Gepäck, Fahrrad, Rollstuhl, Kinderwagen… werden aber diese Variante dem Bahnhofswechsel in Paris vorziehen.
Daniel Peter says
Danke Christian für das Teilen deiner Erfahrungen. Ich hoffe, dass bei meiner Reise trockenes Wetter herrscht, ich werde den Bahnhofwechsel dann mit der Genny bewerkstelligen.
Christian says
Hallo Daniel,
Ich hab gleich gegoogelt was die Genny ist und bin beeindruckt! Ich habe aber auch gleich eine Frage: wie kommst du mit dem Ding in den Zug? Und wo stellst Du es im Zug ab?
Daniel Peter says
Hallo Christian
Mit den Hebebühnen an den Bahnhöfen ist das Einsteigen kein Problem, wenigstens in der Schweiz. Ich hoffe das klappt in Paris ebenso gut. Wie ist da deine Erfahrung?
Ich bleibe im Zug im Genny sitzen, das ist einfacher als immer zu transferieren. Ich habe erste Klasse gebucht. Kannst du mir sagen, wie die Rollstuhlplätze in den TGV gestaltet sind und was für Bodenbeläge ausgelegt sind.
Da ich auch meinen linken Arm nur eingeschränkt einsetzen kann und ich daher einen manuellen Rollstuhl nur schlecht fahren kann, gibt mir Genny seit fünf Jahren eine völlig neue Bewegungsfreiheit. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Grüssdich
Daniel
Christian says
Stimmt, an die Einstiegshilfen hab’ ich nicht gedacht und wenn da ein üblicher, klobiger Elektrorollstuhl draufpasst, dann so ein wendig-elegantes es Ding wie die Genny erst recht!
Du siehst, ich hab mit Rollstühlen an sich keine Erfahrung, mein Gedanke war nur, wenn ich mich mit dem Kinderwagen herumplage, dann ist die Sache mit dem Rollstuhl ganz zu vergessen.
Zu deiner Frage : Solltest du französisch verstehen, ich hab diesen Site gefunden,
http://depasser-son-handicap.fr/prendre-le-train-en-fauteuil-roulant-mode-demploi/
Solltest Du des frz. nicht mächtig sein, fasse ich Dir gern in Deutsch zusammen, was Antoine schreibt.
PS.: Antoine schreibt auch, dass sich der Rollstuhlplatz zwar in der 1. Klasse befindet, ein Benutzer jedoch nur ein 2.-Klasseticket braucht. Solltest du also nicht grad irgendein Sonderangebot nutzen, Karte umtauschen!
bis morgen
Christian
Daniel Peter says
Ciao Christian
Danke für den Link zu Antoines Erfahrungen. Das hat mir viel erklärt, dankedir.
Ich habe nun durch ein spezialisiertes Reisebüro erfahren, dass es eine rollstuhlgerechte Metroverbindung vom Gare de Lyon zum Gare du Nord gibt. Kennst du diese?
Für die Weiterreise nach London muss ich scheinbar etwa eine Stunde für die Zollformalitäten einrechnen. Kann das sein?
Grüssdich Daniel
Andersreisender says
– Daniel Peter: Ja, für die Grenzkontrolle solltest Du etwas Zeit einplanen. Es gibt einen extra Check-In für den Eurostar. Mehr darüber findest Du im Beitrag Mit dem “Eurostar” von Paris nach London.
Daniel Peter says
Besten Dank Christian jetzt ist alles klar
Grüssdich Daniel
Christian says
Hallo Daniel, für den Eurostartip gebührt @andersreisender der dank und nicht mir :-)
Zum Umsteigen mit Metro in Paris habe ich noch etwas gefunden, nämlich eine Karte, die mir einerseits recht gibt, andererseits eine Zusatzinformation hat:
Umsteigen mit Metro ist nicht möglich. Zwischen dem Gare de Lyon und dem Gare du Nord gibt es jedoch eine RER-Linie (sowas wie die Schnellbahn) und diese ist für Rollstuhlfahrer erreichbar, wenn auch nur mit Hilfe, die Du unter der Nummer 0 970 82 41 42 vorbestellen musst.
Die Karte ist zwar aus 2017, viel hat sich seit damals aber wohl nicht bewegt.
hier der Link zur Karte :
(Link nicht mehr verfügbar)
Ansonsten für ein nächstes Mal, vielleicht auch eine interessante Variante : Es gibt einen TGV von Strasbourg nach Lille Europe mit Anschluss nach London, dann fährt man um Paris herum.
Katharina says
Hallo,
ich muss auf meiner Reise nach Lyon vom Bahnhof Paris Nord zum Bahnhof Paris Gare de Lyon kommen.
Könnt Ihr mir sagen, ob das tatsächlich relatisch in 45 Minuten machbar ist, wenn mann mit 2 Kleinkindern, Gepäck und Großeltern reist?
Ich habe gesehen, dass beste Lösung die Nutzung des RER sein soll. Mir wird in Paris Nord von Bahnsteig zu Bahnsteig ein Fußweg von 15 Minuten angezeigt, ebenso beim Gare de Lyon? Stimmt das? Muss man da so weit laufen? Oder ist das wohl einfach eine großzügige Angaben mit Berücksichtung von Ein- und Aussteigen mit Gepäck usw?
Danke
Andersreisender says
– Katharina: Wenn Ihr entspannt reisen wollt, dann würde ich auf jeden Fall mehr Pufferzeit einplanen. Jede (mögliche) Minute Verspätung Eures ersten Zuges bedeutet Stress. Vielleicht kommt noch beim Umsteigen etwas unerwartetes dazu, das ebenfalls Zeit frisst. Mein Vorschlag: Plant eher mit einer großzügigen Umsteigezeit mit 1,5 bis 2 Stunden. Vielleicht passt es mit einem Mittagessens-Stopp zusammen, dann ist vielleicht noch mehr Zeit sinnvoll. Sollte die Pufferzeit durch Verspätungen oder andere unerwartete Dinge “aufgefressen” werden, dann lege Dir einen “Plan B” zurecht, wo es etwas zu essen gibt. So würde ich es planen, um eine entspannte Reise mit der Familie zu haben. Ich kenne Euren genauen Reisepläne nicht – von da her ist das nur eine von vielen Ideen, wie ich das Umsteigen in Paris meistern würde.
Daniel Peter says
Ciao Katharina
Ich habe diesen Bahnhofwechsel grad zweimal im Rollstuhl bewältigt. 45 Minuten, diesen Stress würde ich mir mit Kleinkindern und Grosseltern nicht antun. 60 Minuten würde ich mindestens einplanen, weil die Wege, wenn ihr auf die Aufzüge angewiesen seid, recht lang sind. Die RER Linie D verbindet die zwei Bahnhöfe innert 10 Minuten, ist je nach Tageszeit aber recht voll.
Grüssdich
Daniel
Katharina says
Danke für Eure Antworten. Habe ja auch dieselben Bedenken.
Wir möchten von Duisburg nach Lyon. Über Oui Sncf wird mir dazu die Fahrt mit Thalys nach Paris Nord und 48 Minuten später ab Paris Gare de lyon mit TGV angeboten. Leider kann ich die Umstiegzeit auf der Webseite nicht anpassen. Und wir hätten ja Zugbindung. Auch insgesamt läuft die Website bei mir nicht rund. Habt Ihr Tipps, wo ich sonst noch buchen könnte?
Christian says
Hallo Katharina,
Als quasi-Einheimischer in Paris kann ich Dir nur sagen, vergiss’ es!! Und meide Paris in dieser “Familienkonstellation” sowieso.
(1) es gibt einen direkten TGV Frankfurt – Mannheim – Lyon ( -Marseille), da machst du die ganze Reise mit einmal Umsteigen.
(2) Es gibt direkt-TGVs Brüssel – Lyon, auch hier gehts imt 1 bis 2x Umsteigen udn ohne Paris.
man braucht in allen Fällen nur länger als über Paris, weil die Umsteigezeiten relativ lang sind.
Du findest diese Verbindungen (und kannst auch buchen) mit bahn.de indem Du (zu finden unter “weitere Optionen”) Brüssel Zuid (oder Mannheim HBF) als Zwischenhalt angibst und danach bei der “erweiterten Verkehrsmittelwahl” die Relation Brüssel (oder Mannheim HBF) – Lyon auf “Direktverbindungen” stellst.
Reisezeit ist dann 8-9h, aber die 7h via Paris sind sowieso nicht realistisch und werden mit der verlängerten Umsteigezeit in Paris auch eher 8h.
Diese Paris umfahrenden Verbindungen werden von den Zugauskünften aller Bahnen absurderweise nur unter Zwang (“über” selbst definieren, auf “Direktverbindungen” begrenzen) ausgespuckt.
Such- und Buchungsmaschinen der SNCF meide ich sowieso wie der Teufel das Weihwasser.
Andersreisender says
– Katharina: Auf Deine Reise- und Ticketoptionen können Bahnagenturen im Detail eingehen. Eine ist z.B. Gleisnost, die sich sehr gut mit dem Frankreich-Thema auskennt. Siehe das im Beitrag verlinkte Interview mit Sigi Klausmann.
Marcus says
Wir sind zweimal in Paris umgestiegen und die Erfahrung war schlecht und sehr schlecht.
Wenn man Anfang 20 ist, gut zu Fuß, kinderlos und nur mit Rucksack, mag das romantisch sein. Es ist nicht geeignet für Familien, nicht geeignet für große Koffer und garantiert nicht barrierefrei.
Das erste Mal liefen wir zu Fuß von Gare de l’est zu Saint Lazare mit Reisekinderwagen (Buggy, schmaler, kleines Faltmaß). Die Strecke sind nur 2km und wir hatten eine Stunde Zeit. Die Oberfläche besteht aus sehr vielen Stufen wie hohen Bordsteinkanten, Baustellen mit geschotterten Gehwegen, Baustellen mit deutlich zu schmalem Fußweg, bei dem entgegenkommende Passanten dich schubsen. Wenn du eine grüne Ampel passierst, können dich Motorroller, Elektrotretroller und Fahrradfahrer umrempeln. Die Pariser beachten keine Verkehrsregeln, was dazu führt, dass Sicherheit in deiner Hoheit liegt.
Die Erfahrung war sportlich, körperlich zehrend und abendteuerlich. Man kann all die Oberflächenfeatures der Stadt sehen. Die Stadt ist für Kinderwagen vollständig ungeeignet – abfällige Gehwege, zugestellte Gehwege, zu enge Baustellen, aggressive Verkehrsteilnehmer. Ich würde es wieder tun, zumindest im Vergleich zur Metro.
Rückreise: Paris Saint Lazare nach Gare de l’est mit Koffer, Reisekinderwagen, einem sportlichen Elter, einer schwangeren Elter mit der Metro und RER (S-Bahn-Äquivalent) mit Zwischenstopp am Eiffelturm. Drei Stunden Zeit von 10Uhr bis 13Uhr. Generelle Einordnung: Nicht barrierefrei.
Zum Zusteigen, zum Umsteigen und zum Aussteigen muss man den Kinderwagen über mehrere Treppen tragen. Aufzüge existieren nicht. Rolltreppen existieren sporadisch, weshalb eine mögliche Umsteigepartie ungefähr so aussieht: Treppaufwärts tragen, Rolltreppe aufwärts, Treppabwärts tragen.
Am Eingang und Ausgang von Metro und RER muss man durch Ticketschranken durch. Hypothetisch gibt es extrabreite Türen für Leute mit Gepäck, praktisch dürfen die nur von Mitarbeitern geöffnet werden und Mitarbeiter habe ich keinen einzigen gesehen. Die Schwenktüren sind zu schmal für einen Kinderwagen, die Drehkreuz-Schnapptür-Kombinationen sind mit Koffer schwer zu bewältigen. Mal hat der Automat meinen Rollkoffer als Person gewertet und mir die Tür verschlossen. Normalerweise würde man dafür Personal einschalten, aber das war nicht da. Ich bin über die Ticketschranke geklettert. Echte Pariser Schwarzfahrer springen mit einer Hand auf dem Drehkreuz, Füße vorraus gegen die Schnapptür.
Die Passanten waren sehr hilfsbereit beim eingeklemmten Kinderwagen und beim Koffer über die Schnapptür heben.
Reisezeit: Ticketkauf 15min wegen Schlange am Ticketautomaten, jeder Umstieg 15min wegen Treppen, warten auf den Zug, meistens 5 Minuten, Reisezeit (undokumentiert)
Bewertung: Körperlich deutlich zehrender als der Fußmarsch an der Oberfläche, da muss man mit ruhigen Nerven rangehen.
Für den Abendteuerer ohne Gepäck ist umsteigen in Paris unterhaltsam. Für Körperbehinderte ist umsteigen unmöglich. Ich fand die verfügbare Stunde Umsteigezeit beim ersten Mal deutlich zu knapp bemessen.
Carsten says
Wir sind gerade (Sommer 23) von Köln nach Bordeaux und zurück gereist. Die Zugfahrten selbst waren sehr angenehm, das Umsteigen in Paris beide Male weniger. Auf der Hinfahrt hatten wir zwei Stunden Zeit und haben für den Weg vom Gare du Nord zum Gare Montparnasse die Metro 4 genommen. Im Gare du Nord kommt man recht schnell in die Metro, muss aber Zeit für den Ticketkauf einplanen (Schlangen an den Automaten). Der Umstieg in Montparnasse mit Rollkoffern ist aber unterirdisch sehr mühsam, da sehr lange Wege mit mehreren Treppen. Wir brauchten ca. eine Stunde von Zug zu Zug, waren aber hinterher etwas erholungsbedürftig.
Auf dem Rückweg hatten wir eine Verbindung gebucht, die auf Vorschlag der SNCF eine Stunde Umsteigezeit hatte, und daher ein Taxi genommen. Wir haben damit von Zug zu Zug ca. 45 Minuten gebraucht, aber auch nur wegen günstiger Randbedingungen (pünkltiche Ankunft in Montparnasse; Platz im Wagen ganz vorn, also kein langer Weg den Bahnsteig entlang; auf dem Hinweg gecheckt, wo der Taxistand ist; keine Schlange am Taxistand; in Paris normaler, also dichter, aber relativ staufreier Verkehr). Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätten wir es nicht geschafft.
Fazit also:
– Zwei Stunden Umsteigezeit planen.
– Wenn Metro, dann in Montparnasse vielleicht besser oberirdisch gehen (haben wir aber nicht ausprobiert).
– Bei vorgerücktem Alter, schwächerer Kondition (physisch und mental) und schwerem Gepäck 20-25 Euro für ein Taxi investieren.
Annette says
Hallo ihr Lieben,
ich plane eine Reise nach Mallorca (im Winter), über Barcelona, mit dem Zug. (Ich fliege nicht mehr). Die Fähre Barcelona-Palma habe ich schon herausgefunden. Nun möchte ich mit dem Zug (von Mannheim) über Paris nach Barcelona reisen, wo ich noch einen Tag verbringen werde. Die angebotene Verbindung beinhaltet eine Umstiegest von 1:45 h, vom Gare de l‘Est zum Gare de Lyon. Ist das machbar? Was ist die beste Verbindung zwischen den beiden Bahnhöfen? Oder wisst ihr eine bessere Route über Lyon o.ä. Ich möchte in der nächste Woche schon den 1. Teil buchen, damit ich Europa Spezial bekomme. Den 2. Teil der Reise innerhalb Frankreichs (ab Paris und zurück nach Paris) dann 4 Monate vor Fahrt, wenn die Tickets verfügbar sind. Leider hat man dann ja keine Sicherheit, wenn der 1. Zug Verspätung hat. Das ist leider das Risiko.
Und von Barcelona zurück wäre die eine Variante noch knapper (nur 1 Stunde), die andere ganze 3 Stunden. Meine bisher komplizierteste Reiseplanung.
Wer hat Erfahrungen mit der Verbindung nach Barcelona?
Wer kann mir sagen, wie man in Paris vom Gare de l‘Est zum Gare de Lyon kommt und wie lange das dauert?
Wer kann mir sagen, ob es sinnvollere Verbindung über Lyon oder Avignon gäbe?
Danke im Voraus und liebe Grüße,
Annette (ich reise allein)