Die sagenumwobene Adhara lässt den Attersee blau im Sonnenlicht schimmern. Vielleicht freut sie sich über die Schätze, die „ihrem“ See anvertraut wurden. Wären da nicht die Taucher, die ihr die Goldschätze wieder entlocken wollen.
Eine spannende Schatzsuche im Attersee, auch ich habe mein Glück versucht.
Nach meinem Open Water Tauchkurs auf den Andamanen hat mich das Tauchfieber gepackt. Kaum zurück aus Indien habe ich mich gefragt: „Ist Tauchen eigentlich auch rund um meinen Wohnort Salzburg möglich?“
Die Freude war groß als ich herausfand, dass ich in einer spannenden Tauchregion lebe. Die Gebirgsseen bieten viel Abwechslung beim Unterwassersport, das österreichische Mekka für Taucher ist der Attersee in Oberösterreich.
Dort suchen Taucher auch nach verborgenen Schätzen, kürzlich habe auch ich davon erfahren. Die Chance einen Unterwasser-Schatz zu finden lasse ich mir nicht entgehen. Schnell die Tauchausrüstung eingepackt und ab zum Attersee.
Doch am Beginn dieser Schatzsuche stellt sich die Frage: An welchem der 24 Tauchplätze rund um den See beginne ich meine Suche? Das Wrack Dixi scheint mir der richtige Platz für den Start zu sein. Dort wo es Schiffswracks gibt, sind Goldschätze normalerweise nicht weit.
Meine Tauchpartnerin für die erste Suche nach dem Schatz im Attersee ist Nadine von der Tauchbasis Under Pressure in Weyregg. Sie hat mich im März bei einem „Seejungfrau Tauchgang“ in die Besonderheiten des Süßwasser- bzw. Kaltwassertauchens eingeführt.
Niedrige Wassertemperaturen und wechselhafte Sichtverhältnisse machen einen Seetauchgang anspruchsvoll.
In der warmen Jahreszeit reduziert sich die Sichtweite in den oberen Wasserschichten des Attersees. Rund fünf Meter Sicht lassen die Unterwasserwelt mystisch erscheinen.
Unter einer Plattform schaut uns ein großer Hecht bei der Schatzsuche zu, er steht bewegungslos unter dem Holzgerüst.
In etwa zehn Metern Tiefe sehen wir etwas blitzen, Nadine zeigt auf einen Punkt schräg links vor uns. „Schimmert dort Gold?“ denke ich. Zwei Perlfische, drehen vor uns eine Schleife und verschwinden Sekunden später wieder aus unserem Blickfeld.
Diese besonderen Momente sind die eigentichen Schätze, die man beim Tauchen im Attersee regelmäßig findet: Ruhe und Entspannung beim Tauchen mit schönen Erlebnissen. Perlfische schwimmen nur selten den Tauchern vor die Brille.
Auch bei den Bootswracks und bei der Taucherglocke finden wir keinen Schatz aus Gold, wir halten weiter die Augen offen. Denn nicht nur einer, sondern 100 Schätze sind im Attersee versteckt.
In Gold bemalte Barren mit einer Nummer drauf sind an gelben Schwimmenten befestigt. Flaschenfüllungen, Regionale Schmankerl, Restaurant- und Übernachtungsgutscheine und Praktisches für Taucher verstecken sich hinter den Gewinnnummern. Finder der Schätze erfahren beim Gasthaus „Zur Nixe“ was sie gewonnen haben.
In meinem Sichtfeld will aber einfach keine Tauchente auftauchen, langsam geht mir die Luft aus. Grund genug am nächsten Tag einen zweiten Tauchgang im Attersee zu wagen.
Bei strahlendem Wetter probiere ich am Vormittag mein Glück. Florian von der Tauchbasis “Austrian Divers” in Unterach empfiehlt den Tauchplatz „Weißenbach-Einlauf“, hier könnte die Sicht heute besser sein. Vielleicht ist das eine bessere Ausgangsposition für die Schatzsuche? Der Tauchplatz ist sowohl für flache als auch für tiefe Tauchgänge geeignet.
Langsam tauchen wir gemeinsam in einer Tiefe von fünf bis zehn Meter den Hang entlang.
Ich finde es interessant, welche unterschiedlichen Strukturen hier die Natur am Grund geformt hat. In einem kleinen Gebiet wechseln sich Äste und Baumstümpfe mit einem Feld aus Schindeln und einem weißen Kiesbett ab. In etwa fünf Metern Tiefe ist zwischen Zweigen ein gelber Punkt sichtbar.
Beim Näherkommen wird der vermeintliche Punkt größer und ein roter Schnabel und Augen werden sichtbar. Eine golden schimmernde Platte hält die Kunststoffente am Grund, auf ihr prangt die Zahl „34“.
Hurra! Ich habe einen der 100 Schätze im Attersee gefunden! Die Tauchermaske kaschiert die Freude, die mir ins Gesicht geschrieben steht.
Schnell verstaue ich die Tauchausrüstung im Auto und ich beim wenige Kilometer entfernen Gasthaus „Zur Nixe“ erfahre ich, dass ich eine Dekoboje von “Austrian Divers” gewonnen habe.
Ein perfekter Gewinn, die fehlt noch bei meiner neuen Tauchausrüstung. Mit dieser Boje können Taucher auf sich über Wasser aufmerksam machen. Beim Abholen erklärt mir Flo auch gleich wie sie funktioniert. So mancher Taucher hat sich schon im langen Seil verfangen.
Dem Attersee konnte ich einen Schatz entreißen, ich hoffe, Adhara ist mir deshalb nicht allzu böse und lässt den See weiterhin beeindruckend blau schimmern. Mein Tipp für andere Schatztaucher: Sucht in solchen Tiefen, wo die Sonne das Gold glitzern lässt!
Goldschatz Tauchen im Attersee – So funktioniert die Schatzsuche:
- Insgesamt werden 100 Goldschätze zwischen Mai und September 2015 im Attersee versteckt.
- Du erkennst einen Goldschatz an einer nummerierten Goldtafel, die an einer gelben Plastikente befestigt ist.
- Bringe beides zum Gasthaus „Zur Nixe“ in Weißenbach, dort erfährst Du Deinen Gewinn.
- Die Schatzsuche für Taucher wird vom Tauch-Kompetenz-Zentrum Attersee organisiert.
Im nächsten Beitrag gebe ich 9 Tipps für Deinen Tauchurlaub am Attersee.
Dankeschön an Oberösterreich Tourismus und die Ferienregion Attersee-Salzkammergut für die Einladung zur Pressereise zum Thema Goldschatz Tauchen! Wie immer bleibt meine Meinung im Beitrag davon unbeeinflusst.
Alex says
Interessantes Spiel. Und Gratulation zur gelben Ente, respektiv, der daraus gewonnenen Boje. :) Ich freue mich auf kommende, trockene Beiträge! :D
Andersreisender says
Alex: Danke Dir! Ja… der Schatz im Attersee ist aufgetaucht – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber andere haben bestimmt auch noch ihren Spaß, ein paar Schätze sind ja noch versteckt. Einen “nassen” Beitrag mit Tipps für den Attersee musst Du noch aushalten – dann poste ich wieder über ein “trockenes” Thema. Versprochen. ;-)