Ich könnte täglich Bände mit spannenden Erlebnissen und interessanten Details von meiner Asienreise füllen. Wie es treue Leser sicherlich schon bemerkt haben, gerate ich auf Grund der Fülle der Informationen im Blog immer weiter in Rückstand bei der Reiseberichterstattung.
Darum möchte ich Euch einen aktuellen Überblick über meine weitere Reise geben und über ein paar Änderungen in der Art der Berichte hier im Blog informieren.
Inhalt:
Wo ist Gerhard?
Die letzten Einträge in meinem Reiseblog stammen noch aus Japan. Diese Reiseberichte sind nun weitestgehend abgeschlossen. Es wird in den nächsten Tagen noch eine Übersicht über die Reiseberichte aus Japan zur besseren Übersicht erstellt. Vielleicht folgt in Zukunft noch der eine oder andere Bericht über Themen, die bisher nicht behandelt werden konnten. Was gäbe es noch alles über das Essen in Japan und auch generell über die japanische Alltagskultur zu erzählen.
Ab nach China
Am 28. August besteige ich die “Utopia” Fähre von Japan nach China und lande rund 28 Stunden später auch gut im Hafen von Qingdao.
Man könnte in dieser Stadt an manchen Ecken den Eindruck bekommen, als wäre man zu weit gefahren. Deutsche Architektur und Brautradition erwarten mich dort.
Viel Bier in Qingdao
Am Ankunftstag erlebe ich die letzten Stunden des “Qingdao Beer Festivals” (Chinesisches Oktoberfest), das alljährlich stattfindet und über drei Millionen Besucher anzieht. Man möchte es nicht glauben, aber im fernen China kommt doch ein bisschen ein “Wiesen-Feeling” auf. Neben der Architektur und den Stränden zählt Bier bestimmt zu den Top-Sehenswürdigkeiten Qingdaos.
Markt und Chinesisches Essen
Schon lange sind sie mir in Japan abgegangen: Die Märkte und die Möglichkeit, die Zeit im Freien zu verbringen. In Qingdao ist das endlich wieder möglich. Ein Chinesischer Markt – gleich ums Eck – mit frei umherlaufenden Hühnern und einer unvorstellbaren Vielfalt an Obst, Gemüse, Fleisch, Meeresfrüchten und fertigen Gerichten hat es mir besonders angetan.
Eigentlich wollte ich meine ersten paar Organisations- und Arbeitstage hier in Qingdao einlegen. Dies ist definitiv unmöglich. Im Hostel wohnen viele umtriebige Reisende, mit denen man einiges unternehmen kann. Abends wird gemeinsam im Freien vor einem kleinen “Straßenrestaurant” (sehr nobel ausgedrückt) gegessen.
Es werden verschiedene Gerichte serviert und in die Mitte gestellt. So kann jeder die verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren. Die Tischgesellschaft ist “multi-kulti” gemischt. Glücklicherweise haben wir auch immer jemanden dabei, der Chinesisch spricht und so die besten Schmankerln bestellen kann.
Danach lassen wir auf der Dachterrasse mit herrlichem Blick über Qingdao den Abend ausklingen. Sehr gewöhnungsbedürftig ist für mich, dass es hier und auch in Japan bereits um 19 Uhr stockfinster ist.
Mit dem Zug nach Xi’an
Am 4. September fahre ich mit dem Nachtzug weiter nach Xi’an. Die 1.350 Kilometer lange Fahrt sollte wiederum zu einem Erlebnis werden. 59 Chinesen und ein Österreicher im offenen Schlafwagen – da gibt es für mich genug Lokalkolorit zu sehen und zu erleben.
Xi’an
Nun bin ich seit 5. September hier in Xi’an. Nachdem das gebuchte Hotel offensichtlich nicht existiert muss ich erst einen Ersatz finden. Glück im Unglück: Ich wohne nun in einem sehr gemütlichen, traditionell angelegten Wohnhof, der zum Hostel umgebaut wurde.
Ein gemütlicher Stadtbummel und der Besuch des Muslimischen Viertels stehen am Programm. Auch eine “Lieblings-Nudelküche” gleich ums Eck habe ich bereits gefunden.
Gemeinsam mit einer Britin, die ebenfalls in Xi’an alleine unterwegs ist, mache ich dann noch den “Basar” unsicher. Man hat nicht mehr das Gefühl in China sondern eher im Orient zu sein. Eigentlich will ich ja nichts kaufen, im fünften Laden hat sich dann doch ein Terrakotta-Krieger “angehängt”. Nun muss ich zusehen, dass ich ihn per Post nach Österreich bringe, zum Mitschleppen ist er eindeutig zu schwer.
Unfreiwillige Pausen
Am Montag regnet es so sehr, dass weitere Besichtigungen unmöglich sind. Am Abend folge ich dem Tipp eines Briten, der ebenfalls im Hostel wohnt, und besuche ein Restaurant das anscheinend die besten dampfgegarten Dampfnudeln (Baozi) der Stadt hat. Es stellt sich als schweineteures Touristen-Restaurant heraus, das den Charme einer etwas aufgemotzten Kantine versprüht. Massenabfertigung. Und viele Europäer.
Ich beschließe das Beste daraus zu machen und esse endlich wieder mal Rohkost. Eigentlich unterlasse ich dies aus hygienischen und daraus resultierenden gesundheitlichen Gründen, obwohl mir das rohe Gemüse ein bisschen fehlt. Wie heißt es so schön: “Cook it, peel it or leave it”, also kochen, schälen oder stehen lassen.
Diesmal werfe ich die Sorgen über Bord. Immerhin wird hier wagenweise das frische Gemüse als Salat angeboten. Gurken, Paprika, Karotten u.s.w. Und die Touristen essen auch fleißig. Warum also ich nicht? Ich denke, da muss auch die Hygiene stimmen.
Die Rechnung bekomme ich noch in der Nacht präsentiert. Es folgt ein weiterer unfreiwilliger Pause-Tag mehr auf der Toilette als sonst wo. Der Körper beginnt sich am Abend langsam wieder zu beruhigen – irgendwann müssen alle Karotten ja “entsorgt” sein. Also gottseidank alles halb so schlimm. Ich hoffe, dass ich morgen wieder voll “einsatzfähig” bin und endlich die Terrakotta Krieger von Xi’an zu sehen bekomme.
Änderung bei den Reiseberichten
Bisher habe ich für Russland und Japan eine täglich Übersicht inklusive Wetter, dem “16-Uhr-Blick-in-die-Welt-Foto” und anderen statistischen Informationen geschrieben.
Ab China wird es diese tägliche Berichterstattung nicht mehr geben. Vor allem bei Arbeits-Zwischenstopps gibt es täglich dann ja auch wenig Interessantes zu berichten. Ich denke auch, dass diese Informationen und die Beitrags-Flut auf Dauer auch für Euch Leser ermüdend wirkt. Stattdessen wird thematisch – aber weiterhin chronologisch entsprechend meines Reiseablaufs – berichtet. Außerdem gibt es mittlerweile auch schon einige Erfahrungen mit dem auf Reisen mitgenommenen Equipment, die ich demnächst mit anderen teilen möchte. Laptop und Co. müssen doch einiges aushalten und versehen brav ihren Dienst.
Die Beiträge werden ab jetzt mit dem aktuellen Tages-Datum und nicht mit dem Reisedatum veröffentlicht. Beiträge mit älterem Datum werden zB. bei Facebook nicht übernommen und machen dort Probleme.
Facebook & Youtube funktioniert in China nicht
Viele nette Nachrichten erreichen mich hier in China. Neben den Kommentaren im Blog und E-Mails erhalte ich auch einige Nachrichten über Facebook. Leider ist in China Facebook gesperrt und nur über einen (illegalen?) Umweg abrufbar. Darum meine Bitte an alle “Facebooker” in den nächsten Monaten die Kommentare direkt im Blog zu schreiben oder mir eine E-Mail zu senden. Auf die Facebook-Kommentare kann ich leider nicht antworten.
Auch auf Videos im Blog muss wahrscheinlich in den nächsten Wochen verzichtet werden. Einerseits ist das Internet nach meinen bisherigen Erfahrungen sehr langsam und andererseits ist auch Youtube gesperrt.
Aktuelle Landkarte
Zur besseren Orientierung, wo ich mich gerade befinde und welche meine nächsten geplanten Reisestopps sein werden, wird auch weiterhin eine Karte in den Beiträgen mit eingebunden. Die aktuelle Karte zeigt China und wird ständig aktualisiert und erweitert.
Meine nächsten Ziele in China
Nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in Xi’an werde ich weiter nach Chengdu in der Provinz Sichuan reisen. Dort gibt es unter anderem eine Panda-Aufzuchtstation zu besichtigen.
Dann führt mich mein Weg weiter nach Chongqing. In dieser Stadt fahren die Schiffe für Jangtse Schiffsfahrten durch die drei Schluchten ab. Bekannter als die hohen Felswände ist mittlerweile der Drei-Schluchten-Staudamm als größte Staumauer der Welt. Das Schiff wird für die 700 Kilometer lange Flussstrecke bis Yichang etwa drei Tage und drei Nächte benötigen.
Ich bin schon sehr auf die Fahrt durch die Schluchten und auch auf die Staumauer gespannt. Trotz der vollen Flutungshöhe des Stausees soll die Fahrt durch die Schluchten nach wie vor eindrucksvoll sein. Der Bau der Mauer hat schon im Vorfeld heftige kontroverse Diskussionen ausgelöst.
Von Yichang fahre ich dann weiter nach Wuhan. Ab dann soll das Besichtigungsprogramm etwas “ländlicher” werden. Vielleicht treffe ich auch Gao, meinen chinesischen Reisebegleiter von der Fähre und aus Qingdao, wieder. Er wohnt in der Nähe von Wuhan. Sollte ich es rechtzeitig bis dorthin schaffen, bin ich herzlich bei ihm zu Hause eingeladen. Ich würde mich über einen Blick ins Chinesische Familienleben sehr freuen. Ob es klappt? Mehr dazu und viele weitere Reiseberichte in den nächsten Tagen…
Virtuelle Reisebegleitung
Ich freue mich, wenn Ihr weiterhin virtuell auf meiner Asienreise mit dabei seid und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen! Wünsche und Anregungen sind herzlich Willkommen!
Jörg says
Kein “16-Uhr-Blick-in-die-Welt-Foto” mehr :(
Das solltest Du beibehalten! Ist so eine tolle Idee!
Ansonsten… viel Spaß weiterhin :)
Gartenbärige Grüße
Jörg
Barbara says
Das klingt spannend! Ich bin erst vor kurzem auf Deinen Live-Blog gestoßen und bin beeindruckt. Eine interessante Tour. :-)
In Chengdu gibt’s Straßenrestaurants mit kochenden Töpfen, ist Geschmackssache aber irgendwie typisch für dort. Mit Essen in diesen Touri-Abzockrestaurants würde ich aufpassen – ich habe mir in Asien NUR an solchen Ecken was eingefangen, sonst kann man das fast alles essen (bei Garküchen neben Straßenkreuzungen Blick drauf werfen und entscheiden, wenn dreckig, dann halt nicht).
Mein 24er-Abteil auf dem Schiff durch die damals noch richtigen Schluchten war sauber, nur Essen war Mangelware (also sicherheitshalber fangbinmian einpacken, Instantnudeln). Die Region um Wuhan ist bekannt für ihre Seen und daher viele Frösche, die frisch auf verschiedene Weise zubereitet werden. Sonst gibt’s dort noch Lotoswurzeln, absolut lecker.
Viel Spaß weiter!!!
Sven says
Na das ist doch mal ein tolles erstes Resümee. Bin schon gespannt auf Deine weiteren Eindrücke und keine Angst, die “Beitrags-Flut” hat erst dafür gesorgt, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit Dir unterwegs zu sein. Was wirklich toll ist.
Die Erfahrung mit Gemüse, die Du beschrieben hast, habe ich auch schon im Ausland gemacht und mich seitdem strikt daran gehalten: Cook it, peel it or leave it. Gerade die südasiatischen Staaten nehmen es mit der Hygiene nicht ganz so streng, wie wir Nordeuropäer. Nicht das es Dich noch richtig aus den Latschen hebt… ;-)
Ansonsten schließe ich mich Jörg an: Bitte behalte das 16-Uhr-Blick-in-die-Welt-Foto bei. Es hat so was authentisches.
Wünsch Dir noch viele ereignisreiche Tage.
Grüße
Sven
miki says
hey?Gerhard?
i didnt know the beer festival…
it seems good,i wanted to go…
where are in now?
im in hangzhou,and i will go to hongkong day after tomorrow.
anyway …enjoy your trip.
see you. miki.
Andersreisender says
@Jörg: Ich habe lange darüber nachgedacht: Auch wenn mir der 16-Uhr-Blick-in-die-Welt auch sehr gut gefällt – er wird irgendwann auf Reisen zu einem massiven Stressfaktor. Vor allem dann, wenn tagelang kein Internet zur Verfügung steht oder keine Zeit zum Bloggen ist, kommt man irgendwann mit den Beiträgen gar nicht mehr “hinten nach”. Hier in China ist die Internet-Verbindung auch merklich schlechter, was ein zusätzliches Problem ist. :-(
@Barbara: Willkommen im Andersreisen-Blog! Ich freue mich, dass Du mit mir “virtuell” durch Asien mitreist. Gedärm hat sich gottseidank wieder eingerenkt und so konnte ich auch mit Lotuswurzeln, Feuertopf & Co. Bekanntschaft machen. Die Frösche fehlen noch auf meiner “Speisekarte” ;-)
@Sven: Du sagst es: Cook it, peel it or leave it – zwar nicht immer ganz einfach einzuhalten, aber seitdem geht’s mir sehr gut. Ich überlege allerdings, wie das mit “Industrie-Essen”, zB. von McDonalds und Co ist: Ob man hier mal einen Salat probieren kann, ohne dass man gleich ärgste Probleme bekommt? Irgendwie hätte ich schon große Lust mal wieder auf rohes Gemüse…
Wegen des 16-Uhr-Blick-in-die-Welt-Fotos: Siehe bei Jörg – leider lässt es sich kaum mit dem ständigen Reisen vereinbaren. Aber ich werde auch so immer wieder mal “aus dem Nähkästchen” plaudern und von der Reise erzählen :-)
@Miki: Hi, Miki! Nice to read from you! I am now in Shanghai (I know, my blog is a little bit in delay). The beer festival was great, when I came to Qingdao it was the last festival-day. Enjoy your trip and take care!