Ein Laptop ist heute praktisches Equipment auf längeren Reisen. Dank massiven W-LAN-Ausbaus ist der Internet-Zugriff heute auch in vielen entlegenen Winkeln der Erde möglich.
Vor allem Backpacker-Unterkünfte sind auf Gäste mit Netbooks, Notebooks & Co. spezialisiert und bieten “Wi-Fi” oft kostenlos an. So können der Reiseblog aktualisiert, die neuesten Nachrichten gelesen und Freunde und Verwandte mit den neuesten Reiseberichten versorgt werden. Auch ich hatte einen Reise-Laptop auf meiner achtmonatigen Asienreise im Gepäck. Er hat den Härtetest gut überstand.
Inhalt:
Netbook oder Laptop für die Reise?
Der Computer-Markt wird zunehmend unübersichtlicher. Immer mehr Klein- und Kleinstcomputer werden angeboten. Doch welches Gerät ist nun das Richtige für eine Reise? Zunächst sollte man sich einmal übers Einsatzgebiet des tragbaren Computers Gedanken machen. Steht die Internet-Nutzung hauptsächlich im Vordergrund? Dient der Laptop auch zur Unterhaltung und sollen DVDs oder Audiodateien abgespielt werden? Werden Bilder bearbeitet und wird viel Speicher benötigt?
Das sind nur einige Einflussfaktoren, ob man sich für ein Notebook oder Netbook entscheiden sollte. Mini-Laptops mit hoher Rechenleistung aber abgespeckter Ausstattung (zB. ohne CD-Laufwerk) werden Subnotebooks genannt.
Für wen das Reise-Netbook?
Während Laptops vollwertige Computer mit guter Leistung sind, sind die Netbooks “abgespeckte” Mini-Laptops. Wie der Name schon sagt, sind Internetanwendungen ihr bevorzugtes Einsatzgebiet. Wer auf Reisen zB. E-Mail schreiben und empfangen, mit Skype nach Hause telefonieren, über Facebook zu Freunden Kontakt halten oder in einem Blog die neuesten Reiseberichte eintragen möchte ist mit einem Netbook gut bedient.
Reise-Netbooks sind gegenüber dem Laptop wesentlich kleiner und leichter. Auf bewegliche Teile wird in der Verarbeitung weitestgehend verzichtet. W-LAN und USB-Anschlüsse zum Datenaustausch gehören, wie auch bei einem Laptop, heute zum Standard. Die Festplatten-Größe liegt heute bei mindestens 80 oder 160 GB. Netbooks zeichnen sich durch eine sehr lange Akku-Laufzeit aus, was besonders auf Reisen ein großer Vorteil ist. Ein Netbook verfügt in der Regel aber über kein CD-Laufwerk. Wer darauf nicht verzichten will und zB. seine Fotos sichern möchte, kann über einen USB-Anschluss ein externes CD-Laufwerk, eine Festplatte anschließen oder einen USB-Stick anstecken.
Die neuesten Urlaubsfotos anzusehen ist mit einem Netbook auch kein Problem. Bei der Bearbeitung der Bilder sind aber schnell Grenzen gesetzt. Um vernünftig arbeiten zu können ist ein Netbook dann doch zu schwach. Außerdem ist die Bearbeitung auf dem Mini-Bildschirm mit nur rund 26 Zentimetern Diagonale ermüdend.
Unschlagbar ist das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Netbooks, dessen günstigster Preis knapp über 200 Euro* liegt. Sollte es auf Reisen also tatsächlich durch äußere Einflüsse kaputt gehen ist es zwar ärgerlich, aber der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen.
Für wen das Subnotebook?
Zwischen dem vollwertigen Laptop und einem Netbook ist das Subnotebook einzuordnen. Darunter versteht man einen Laptop, der speziell bei Gewicht und Größe optimiert ist und somit auch ideal für die Reise ist. Der Begriff Subnotebook ist im deutschsprachigen Raum eher weniger gebräuchlich – die Geräte sind beim (Online)-Händler unter dem Begriff Laptop oder Notebook zu kaufen.
Dieser Mini-Laptop hat eine höhere Leistung als ein Reise-Netbook, oft fehlt aber auch hier das CD-Laufwerk. Der Bildschirm ist größer als beim Netbook (ab ca. 30 Zentimeter). Insgesamt sind diese tragbaren Computer ideal fürs Reisen. Geringes Gewicht steht einer langen Akkulaufzeit gegenüber.
Neben den Internetanwendungen sind auch andere Arbeiten gut möglich. Die Festplattengröße beginnt meist bei 250 GB und bietet schon einiges an Platz für Multimedia und professionelle Bilder. Auch zur gelegentlichen Unterhaltung mit kleineren Computerspielen oder einer DVD steht genug Power zur Verfügung.
Die Preise für die Mini-Laptops sind im Laufe des letzten Jahres stark gesunken. Die billigsten Laptops* sind für etwas mehr als 350 Euro zu haben.
Der Laptop
Vom Mini-Laptop bis zum ausgewachsenen Laptop gibt es verschiedene Abstufungen. Wer einen Computer mit hoher Leistung benötigt oder im professionellen Bereich während der Reise Bilder oder Videos bearbeiten möchte, wird mit einem Subnotebook oder gar einem Netbook nicht glücklich. Software wie Lightroom benötigt zu viel Rechenleistung, außerdem ist der Bildschirm auf Dauer zu klein.
Die günstigsten Notebooks sind schon ab 300 Euro* erhältlich.
Meine Wahl für die Reise: Ein Mini-Laptop
Vor meiner Asienreise habe ich lange überlegt, welchen Computer ich mit auf Reisen nehmen soll. Meine Vorgaben waren, dass der Laptop günstig, leicht und kompakt sein sollte. Im Rucksack zählt jedes Gramm. Somit kam für mich ein Mini-Laptop oder ein Netbook in Betracht.
Leider gibt es kaum Laptop-Testberichte von Reisen, dementsprechend fiel mir die Auswahl schwer. Ich entschied mich im April 2010 für den Reise-Laptop Acer Aspire 1810TZ mit 1,3 GHz, 11,6 ” Display und 250 GB Festplatte. Es folgte dann ein achtmonatiger Laptop-Test auf Reisen, von dem ich für Euch nun auch einen kleinen Testbericht schreiben kann.
Ich bin mit dem Gerät bis heute sehr zufrieden, der Computer hat die Reise ohne große Schrammen und ohne Ausfälle sehr gut überstanden. Bevorzugte Einsatzbereiche waren die Recherche im Internet, Skype, bloggen mit WordPress, Facebook, Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop und gelegentlich eine Video-Datei ansehen oder Musik hören. Während der Reise entdeckte ich den Windows Live Movie Maker mit dem ich dann einige Reise-Videos gestaltete. Die Software funktionierte ebenfalls ohne Probleme und die Videos wurden schnell berechnet.
Diese Anwendungsbereiche funktionierten einwandfrei. Die 250 GB Festplatte war nach acht Monaten mit Fotos zum Bersten vollgestopft. Ein Test mit der Photo-Software Adobe Lightroom verlief nicht so ideal. Zwar lief die Software, aber die Ladezeiten waren für eine sinnvolle Arbeit zu lang. Dafür wird eindeutig ein Laptop mit höherer Rechnleistung benötigt, ideal sogar ein Apple.
Der von mir verwendete Reise-Laptop Acer Aspire 1810TZ wird mittlerweile nicht mehr angeboten. Die Entwicklung ist auch hier nicht stehen geblieben und es werden ständig bessere Geräte* angeboten. Aber vielleicht hilft dieser Testbericht jemandem, der ein Nachfolgemodell oder ein Gebrauchtgerät kaufen will.
Jeder hat andere Bedürfnisse
Ob nun ein Netbook, ein Mini-Laptop oder ein vollwertiger Reise-Laptop zum Einsatz kommt muss jeder für sich abwägen. Netbooks sind unschlagbar in Preis und Gewicht und hauptsächlich auf die Arbeit im Internet ausgerichtet. Für anspruchsvollere Arbeiten eignet sich besser ein Subnotebook. Professionelle Video- und Bildbearbeitung und datenintensive Multimedia-Anwendungen laufen am Besten auf einem leistungsstarken “vollwertigen” Laptop oder einem Apple-Computer.
Wie sieht’s bei Dir aus? Hast Du einen Laptop oder ein Netbook auf Reisen mit dabei? Welches Gerät hat in Deinem Langzeit-Test die Nase vorne?
Armin says
Hab mein weißes Macbook mit dabei. Bilder bearbeiten funktioniert darauf sehr gut.
Wenn man unterwegs nur facebook und email checken, skypen und ein wenig im Internet surfen will, dann reicht unter Umständen auch ein Iphone, Ipod touch oder ähnliches aus. Benötigt am wenigsten Platz im Gepäck. Auf den neuen Generationen funktioniert Wifi sehr gut und Internet lässt sich darauf sehr gut verwenden. Nur Bilder kann man dann leider keine hochladen.
Sven says
Finde die Entwicklung auf dem mobilen Computermarkt der letzten Jahre auch sehr erfreulich. Hatte auf meiner Wanderung entlang des Wunderblutweges ein Netbook mit dabei, das seinen Dienst hervorragend getan hat und seitdem ein treuer Begleiter geworden ist.
Allerdings, und das finde ich ausgesprochen ärgerlich, hält der Akku nicht die versprochene Laufzeit. Samsung wirbt mit bis zu 11 Stunden, tatsächlich erreicht es aber nur 4 bis 5 davon. Danach muss es schon wieder geladen werden. Da sollten die Hersteller noch nachbessern.
Beste Grüße
Sven
Babel says
hab nen Lenovo Edge 13. Sehr gut. Man kann ganz normal arbeiten, dafür ist er klein und leichter alsn Lappy :) ganz ohne iss wohl nich mehr wa :P
Andersreisender says
@Armin: Die ganz kleinen Geräte sind natürlich ideal für die Reise, aber wie Du schreibst leider vom Arbeitsumfang sehr eingeschränkt. Auch das Verfassen eines Blogs wird mit einem iPhone dann schon sehr mühsam. Für kurze Recherche sind sie bestimmt ideal.
@Sven: Die Akkus sind leider häufig das Problem bei den Laptops und Netbooks. Ich war überrascht, dass der Akku bei meinem Acer auch nach einem Jahr intensiven Betriebs noch immer hervorragend hält. Mal sehen, wann er schwächer wird…
@Babel: Das stimmt, für viele gehört der Laptop bzw. das Netbook zum Reisen einfach dazu.
Tine says
Also wenn ich im Urlaub bin, dann kommt mir kein Laptop oder Netbook in den Koffer. Da muss dann das IPhone herhalten und auch reichen, denn ich bin ja im Urlaub :) und mehr als E-Mail checken wird da im besten Fall nicht gemacht!
Auf kürzeren Reisen nehm ich auch mein Netbook mit… schlimm, wie man heutzutage immer und überall erreichbar sein muss!
Andersreisender says
@Tine: Das iPhone ist natürlich gegenüber dem Netbook oder Notebook auf Reisen gewichtsmäßig klar im Vorteil. Aber es stimmt: Ideal ist es, wenn man sich im Urlaub auch mal eine Auszeit von der Technik gönnen kann. :-)
Timo says
Ohje, sowas könnte ich auch gebrauchen. Hab nur ein kleines Netbook oder einen zu großen Laptop. Und wenn ich dann aufm Kirchentag unterwegs bin, muss ich wohl das kleine süße, feine Netbook mitnehmen *gg* :) Aber 5 Tage überlebe ich damit. Son zwischending wäre echt auch optimal!
LG
Timo
Andersreisender says
@Timo: Dein großer Vorteil ist halt, dass das Netbook leichter ist als der Laptop. Bei 5 Tagen würde ich die geringere Leistung in Kauf nehmen. ;-)