Mallnitz… wo ist denn das? Den Namen haben Reisende vielleicht schon gehört – aber mit nur knapp mehr als 800 Einwohnern zählt der Ort nicht gerade zu den größten Gemeinden Österreichs.
Bestimmt wurde auch in Mallnitz schon die Zusammenlegung mit Nachbarorten diskutiert. Aber auch bei einer Gemeindezusammenlegung wäre Mallnitz nicht so leicht auszulöschen. Die Gemeinde ist namentlich auf den Kanaldeckeln verewigt. Für mich ungewöhnlich für so eine kleine Gemeinde.
Ich bin bei meiner Wanderung entlang der alten Tauernbahntrasse zufällig über die runden Schachtabdeckungen gestolpert. Bisher kamen mir die runden Deckel eher in größeren Städten wie Oslo, Tel Aviv oder Freiburg im Breisgau unter. Aber auch Mallnitz hat seine Schachtabdeckungen mit Gemeindewappen und -namen markiert.
Aus dem Gemeindewappen lässt sich viel herauslesen. Es wurde erst Anfang der 1980er Jahre verliehen und hat daher relativ hohen Bezug zur Gegenwart. Auf dem Wappen ist die ehemalige Goldgewinnung ebenso zu finden wie die Hohen Tauern mit dem 3.252 Meter hohen Ankogel.
Auch der Tauerntunnel ist angedeutet, der Eisenbahntunnel führt unter dem Gebirgsmassiv hindurch. Das südliche Portal des Tauerntunnels und der höchstgelegene Bahnhof der Tauernbahn befinden sich in Mallnitz.
Der Bahnhof trägt die Bezeichnung Mallnitz-Obervellach, hier werden auch die Autos für die Tauernschleuse verladen. Sie werden auf Autowaggons durch den Tauerntunnel zwischen Kärnten und Salzburg transportiert. Von Mallnitz führt keine direkte Straße nach Böckstein, das am nördlichen Tunnelportal im Bundesland Salzburg liegt.
Bisher hält Mallnitz den Rekord hier im Blog als kleinster Ort mit eigenem Kanaldeckel-Design: 817 Einwohner mit Stand 1. Januar 2016, laut Wikipedia. Kennst Du auch andere, kleine Ort mit eigener Gullydeckel-Gestaltung?
Hier geht’s zu meiner Sammlung von Gullydeckel-Souvenirs aus aller Welt.
Alex says
Da hatte ich gerade noch gedacht: Oh ha, Mallnitz. Da muss ich mal googeln wo das überhaupt liegt und wie beginnst du deinen Artikel… ? :)
Mal wieder was gelernt und vor allem auch den wunderschönen Blick über das Mölltal entdeckt. Danke dir.
Auf geht’s zur nächsten Gullydeckel-Suche! :D
tonari says
Wunderschöne Schachtabdeckung.
Und, nee, ich kenne bisher keinen Ort, der bei gleicher oder weniger Einwohneranzahl einen eigenen Deckel aufzuweisen hat.
Brigitte says
Das ist ja eine witzige Geschichte. Ich achte unterwegs wirklich selten auf die Deckel – lohnt sich aber scheinbar!!
Andersreisender says
– Alex: Ja, es gibt doch immer wieder Orte mit “Gullydeckel-Überraschungen”. In Berlin bin ich auch zufällig über einen gestolpert. Am Kurfürstendamm. Hmm… ob am Alex auch einer liegt…?
– Tonari: Formal korrekt bei der Bezeichnung der Kanaldeckel, wie immer. :-) Falls Du doch einmal die 817 Einwohner unterbieten kannst – gib Bescheid! :-)
– Brigitte: Ja, die Gullydeckel sind tatsächlich eher unscheinbar – aber einige erzählen eine interessante Geschichte über ihre Umgebung.