Sehenswürdigkeiten auf Reisen sind wie das Salz in der Suppe. Für viele sind sie sogar der Hauptgrund um in fremde Länder zu fahren. Doch jeder Tourist geht mit dem Thema anders um.
Welche Sehenswürdigkeiten muss man auf Reisen unbedingt gesehen haben und welche nicht? Neben den Top-Tipps für jedes Land und jede Stadt wird das Sightseeing von immer mehr Reisenden auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt.
Inhalt:
Die “must see” Sehenswürdigkeiten
Bei organisierten Pauschalreisen, Kreuzfahrten und auch vom Reisebüro individuell geplanten Reisen bilden die Top-Sehenswürdigkeiten, die ein Tourist unbedingt während der Reise gesehen haben sollte, das Rückgrat der Werbung und dann in weiterer Folge der Reiseroute.
Denn was wäre ein Trip nach Rio ohne die Christusstatue zu sehen, der Besuch in Shanghai ohne am Bund gestanden zu sein oder Bangkok ohne dem großen Palast? Es sind die berühmten Plätze, wo man einmal gewesen sein möchte und über die nach der Rückkehr berichtet werden kann.
Mit diesen Wünschen machen sich viele auf die Reise und so wimmelt es an all diesen Orten vor Touristen. Die Inszenierung überdeckt häufig das authentische Bild. Oft sind diese Sehenswürdigkeiten dermaßen überfüllt, dass es kaum noch möglich ist, die besondere Stimmung dieser Orte zu spüren, geschweige denn ein ordentliches Foto zu schießen.
Die Top-Sehenswürdigkeiten als Touristenmagnete gibt es nicht nur in den Weltstädten. Auch in kleinen Orten wird mit Sehenswürdigkeiten geworben, die man unbedingt gesehen haben muss. Im europäischen Zentralraum müssen dafür oft Kirchen herhalten, in Asien sind es dann die Tempel, die der Reihe nach abgeklappert werden.
Lonely Planet und Co. lotsen zu “Geheimtipps”
Wird die Reise nicht in der Gruppe angetreten sondern auf eigene Faust organisiert, ist ein guter Reiseführer in Buchform ein wichtiges Reiseutensil. Bei Backpackern esonders beliebt sind zB. Reiseführer von Lonely Planet* oder von Stefan Loose*. Sie lotsen die Individualreisenden manchmal auch zu wahren Geheimtipps abseits des Touristenstroms.
Schnell kann sich das versteckte, idyllische Plätzchen aber in eine Touristenfalle verwandeln, denn der individuelle Reiseführer mit dem Geheimtipp wird von vielen Reisenden gekauft. So ist Lonely Planet maßgeblich daran beteiligt, dass zB. Xingping oder Yangshuo in China sich in den letzten beiden Jahrzehnten zu Backpacker-Hochburgen entwickelt haben. Dort bekommt der Rucksacktourist alles was er braucht – und darf sich das “geheime Plätzchen” mit tausenden anderen Touristen teilen.
Schau Dir an, was Dich interessiert
Nur wenige Reisende nutzen die Möglichkeiten, sich ihre individuellen Sehenswürdigkeiten zusammenzustellen. Die sind nämlich meistens nicht im Reiseführer zu finden sondern speziell auf die jeweiligen Interessen abgestimmt. Denn schließlich ist das sehenswert, was einen interessiert und nicht das, was ein Reiseführer vorgibt, was gesehen werden “muss”.
Wie wäre es, als begeisterter “Motorrad-Schrauber” bei einer Werkstätte im Ausland dem Mechaniker über die Schulter zu schauen? In vielen Ländern freuen sich Einheimische über den Kontakt mit Ausländern. Wenn die Sprachbarriere nicht allzu groß ist kann sich ein interessantes Gespräch unter gleichgesinnten entwickeln. Etwas leichter können sich Tierliebhaber über Ziegen in der Schweiz unterhalten.
Auch ein Blick in fremde Kochtöpfe bereichert das Reisen und kann zum Erlebnis werden. In der Garküche am Eck darf man sich auf originale Speisen und neue Anregungen für die eigenen Kochkünste zu Hause freuen. Bestimmt gibt es auch für Kaninchenzüchter, Musikliebhaber und Sportler interessante Möglichkeiten, um auf Reisen in ihren speziellen Interessensgebieten in fremde Kulturen abzutauchen.
Das Internet – und allen voran Google für die Recherche – bietet hier unzählige Möglichkeiten, um sich ein perfekt zugeschnittenes Reiseprogramm zusammenzustellen.
Eisenbahn und Essen
Bei mir persönlich haben sich zwei Dinge auf Reisen herauskristallisiert, die mich besonders interessieren: Einerseits bin ich gerne mit der Eisenbahn unterwegs, andererseits esse ich für mein leben gerne. Diese beiden Elemente ziehen sich seit Jahren durch meine Trips. Ich genieße es immer wieder neue Bekanntschaften beim Zugfahren zu machen.
Auch kulinarisch wird mir auf dieser Welt der “Stoff” nicht so schnell ausgehen und ich kann mich weiterhin “durch die Kulturen fressen”. Nur selten führt mich ein Reiseführer zu den authentischen kulinarischen Highlights. Bei speziellen “Bahn-Schmankerln” hilft mir oft das Internet, ein interessanter Zeitungsartikel, ein Impuls aus einer Fernsehsendung und auch manchmal eine Portion Zufall. Es ist auch schön, wenn nicht alles perfekt geplant ist und Überraschungen möglich sind.
“Sightseeing” auf diese Weise interessiert bestimmt nicht jeden, meine Interessen werden aber neben den berühmten Sehenswürdigkeiten abgedeckt.
Deine persönlichen Sehenswürdigkeiten
Wie ist das bei Dir? Siehst Du Dir hauptsächlich die Top-Sehenswürdigkeiten an oder gibt es auch ganz spezielle Interessen, die Dich auf Reisen an Orte führen, wo sich sonst kaum ein Tourist hin verirrt? Welche besonderen “Sehenswürdigkeiten” musst Du unbedingt gesehen haben?
Christina says
Also ich liebe es ja Sehenswürdigkeiten anzusehen. ^__^
Die sind ja meistens berühmt, weil sie besonders schön/eindrucksvoll/geheimnisumwogend sind! Viele Touristen mindern natürlich ein wenig das Erlebnis, nichts desto trotz würde ich mir deswegen nie den Besuch der Verbotenen Stadt in Peking, dem Grand Canyon in Arizona oder den Iguazu Wasserfällen in Argentinien entgehen lassen. ;-D
Spezielle Interessen sind bei mir auch ganz einfach: Essen! :D Das ist das wichtigste und ich “fresse” mich durch alles was ich finden kann.
Sonst sehe ich mir auch gerne schöne Bibliotheken/Büchereien an und Museen, die man sonst so nicht bei uns findet. Tolles Beispiel: Das Exploratorium in San Francisco ^_^
Nadine Hudson says
Lieber Gerhard
Diesen Beitrag finde ich besonder wertvoll. Das hast du schön geschrieben. Ich finde auch, dass es beim Reisen nicht einfach darum geht, Sehenswürdigkeiten anzusehen und dann auf seiner Liste durchzustreichen “been there, done this”.
Wir verbrachten z.B. in Kambodscha zwei Tage mit einer armen Bauernfamilie, der Sohn war Lehrer und bekamen so einen sehr tiefen Einblick in das Leben in diesem Land. Ankor Wat hätte uns das nie so gut zeigen können. Oder nun auch in den USA; der Grand Canyon war sicher sehr spektakulär, aber in den winzigen Parks machten wir viel bessere Erfahrungen mit Menschen wie du und ich.
Uebrigens, sogar in Yangshuo, findet man abseits der Touristenstrassen noch sehr viele ruhige Orte! Das gute an Touristenmassen ist ja, dass sie meistens nur zu gewissen Zeiten und nur an gewissen Orten sind. Kaum einer läuft ein paar Strassen weiter. z.B. in Bangkok, geht man anstatt zum Kings Palace zum Wat Arun oder am Morgen früh zum Wat Po hat man auch da noch ganz ruhige Zeiten und trifft ein paar unglaublich tolle Menschen!
Beste Grüsse
Nadine
Andersreisender says
@Christina: Also mit dem Essen läufst Du bei mir offene Türen ein. :-) Die Museen und Bibliotheken hören sich auch interessant an – da gibt es sicherlich einiges zu entdecken.
@Nadine: Also Eure Reiseerlebnisse sind ja wirklich von der ganz gesonderen Sorte. Ich kenne ja nur einen kleinen Teil Eurer Begegnungen – aber die sind wirklich toll!
Alexander says
hi,
mein erster Tipp wäre immer außerhalb der Hauptsaison zu reisen. Vorausgesetzt natürlich, dass dies überhaupt möglich ist. So kann man zumindest den großen Touristenmassen entgehen. Allerdings sollte dies ja kein Geheimnis sein ;)
Ich persönlich finde individuell gestaltete Reisen wesentlich besser als geführte Touren. So ist man wesentlich unabhängiger und kann nach seinen eigenen Bedürfnissen den Tag planen. Was das Essen angeht, bevorzuge ich vor allem kleinere Läden, die etwas außerhalb der Touristenströme sind. So hat man wenigstens noch eine geringe Chance etwas “Landestypisches” zu finden. Teilweise findet man ja in Touristenhochburgen mehr deutsches Essen als bei uns zuhause.
Lange Rede gar kein Sinn- je weniger Touristen desto besser. Falls dies nicht möglich ist, dann etwas abseits unterwegs…Aber im Grunde muss ja schon was schlimmes passieren, dass ein Urlaub gar nicht gefällt. Ist mir zumindest bisher noch nicht passiert.
David says
Es gibt Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muss (und dafür auch Touristenrummel in Kauf nehmen kann), und Sehenswürdigkeiten, die nicht wirklich welche sind und sich als Enttäuschung entpuppen. Für allgemeine Informationen sind Reiseführer gut geeignet, wirklich interessant sind jedoch Informationen, die man auf mit Herzblut geführten privaten Websites (gibt es zu fast jeder Stadt), in Foren oder Blogs findet.
Andersreisender says
@Alexander: Der Tipp mit der Hauptsaison ist wirklich gut – so einfach es auch klingt. Vieles lässt sich dann wesentlich entspannter besichtigen.
@David: Das Internet, und da allen voran private Seiten, bietet tatsächlich viele Informationen un Tipps zu Sehenswürdigkeiten.