Von der beliebten Urlaubsstadt Yangshuo am Fluss Li gelangt man schnell ins Grüne. Wir lassen den Lärm der Stadt hinter uns und tauchen in die Natur ein. Die Umgebung von Yangshuo lässt sich am Besten zu Fuß oder auf dem Fahrrad erleben. Jetzt im Herbst sind auch die Früchte auf den Bäumen und Feldern reif. Der richtige Zeitpunkt für einen Streifzug durch eine der schönsten Landschaften die China zu bieten hat.
Hügellandschaften
Die Gegend um Yangshuo ist bekannt für ihre faszinierende Karstlandschaft. Bei den meisten Reisen in Süden Chinas steht zumindest ein Stopp in Guilin, Xingping oder Yangshuo am Programm. Vom Bambusboot am Fluss Li ist das Panorama auf die Grashügel nicht zu übertreffen. Am Land wiegen hingegen die Reisfelder zwischen den bizarren Karstfelsen.
Ende Oktober ist Erntezeit auf den Reisfeldern in China. Direkt auf dem Feld werden die Reiskörner erst aus der Rispe gedroschen und dann getrocknet. Das Stroh wird zu kleinen “Männchen” gebunden und zum Trocknen aufs Feld gestellt.
Auch die Früchte an den Bäumen sind erntereif. In kräftigem Orange leuchten Mandarinen und Orangen zwischen den grünen Blättern hervor.
Besonders haben es mir aber die Pomelos angetan. Die birnenförmigen, grünen bzw. gelben Früchte werden bis zu 30 Zentimeter groß und wirken am Baum etwas überdimensioniert.
Das Fruchtfleisch der Pomelos verbirgt sich unter einer sehr dicken Schale. Es sieht einer großen, geschälten Grapefruit ähnlich. Der Geschmack ähnelt auch der bitteren Zitrusfrucht. Das harte und fasrige Fruchtfleisch enthält viele Kerne und kann mich nicht begeistern. Die Schale wird übrigens in der Sonne getrocknet und der Abrieb dann zum Kochen verwendet.
Die Wanderung durch die Umgebung von Yangshuo führt vorbei an Plantagen, Lotusteichen, Bananenbäumen mit noch grünen Früchten und kleinen Gemüsefeldern.
Chinesische Eigenheiten
Beim Beobachten der Menschen bei ihrer Arbeit entdeckt man immer wieder für uns kuriose Dinge. So werden die Felder nicht mit einer Gießkanne sondern einer Schöpfkelle mit Löchern bewässert. Die meisten kleinen Gemüsegärten liegen unmittelbar neben einem Teich.
Im subtropischen Gebiet gedeihen nicht nur die Pflanzen gut. Auch Insekten sind wesentlich größer als in Mitteleuropa. Bei Kakerlaken freut mich das weniger aber ein großer Schmetterling ist ein schöner Anblick.
Am Land geht das Leben entspannter zu als in der Stadt – das konnte ich auch schon in anderen chinesischen Dörfern erfahren.
In der südchinesischen Dorfidylle gibt es auch aus Europa gewohnte Bilder mit Kühen…
…und eher ungewohnte Bilder mit Hundekäfigen auf Mopeds.
Entweder führt der Weg der Vierbeiner zum Bewachen der Orangenplantagen oder auf den Markt. Was dort genau mit ihnen passiert erzähle ich an dieser Stelle nicht.
Reise-Tipps:
In Yangshuo ist für den sanften Tourismus an jeder Ecke ein Radverleih zu finden. Die Auswahl an verschiedenen Fahrrädern ist groß, auch Mountainbikes werden angeboten. Qualität und Ausstattung wie in Mitteleuropa sollte man aber nicht erwarten. Auch spezielle Radwege sind keine zu finden, man teilt sich überall den Weg mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Mit einer Landkarte findet man sich beim Radfahren und Wandern rund um Yangshuo leicht zurecht. Aber Vorsicht: Die meisten Umgebungskarten sind nicht maßstabsgetreu und ungenau.
Christian says
Wieder einmal sehr schöne Fotos!
Andersreisender says
@Christian: Dankeschön :-)