Die Premiere ist jener Moment, auf den ich monatelang hinarbeite. Der erste Vorstellungstermin einer neuen Multivisionsshow ist die “Ernte” langer, kreativer Arbeit. Es ist aufregend das erste Mal die Bilder und Videos live auf der Leinwand vor Publikum zu zeigen. Und es ist der Startschuss für eine Tournee, die die kommenden Monate quer durch Österreich und noch ein bisschen weiter führt.
Am Premierentag bin ich diesmal überraschend ruhig. Ich habe keine Lust neue Arbeit anzufangen, stattdessen vertrödle ich die Zeit. Ich gönne mir ein Backhendl auf der „Schranne“, mache einen Bummel durch die Salzburger Altstadt und ertappe mich, dass ich die Zeit mit Shopping totschlage.
Es schwingt etwas von dem Gefühl wie damals mit, als ich als Kind aufs Christkind wartete. Die Sekunden schleppen sich dahin und der Minutenzeiger will nicht weiterspringen. Sonst wird mir die Zeit eigentlich immer zu knapp vor lauter Ideen und Projekten, die ich umsetzen möchte.
Dann ist es endlich Zeit nach Seekirchen zu fahren. Ich parke mein Auto gleich beim Bühneneingang. Verena Fellinger, die Geschäftsführerin des „emailWERK“ kommt mir lachend entgegen: „Ich wusste es, dass Du es nicht bis 18 Uhr aushältst und schon früher kommst“. Ja, sie hat recht, ich bin bei der Premiere tatsächlich lieber zu früh als zu spät dran. Aber diesmal liegt sie falsch.
Ich treffe mich noch auf einen Kaffee mit Fans, die aus dem fernen Schwarzwald anreisten. Vor zwei Jahren haben sie ein Wochenende in Seekirchen inklusive Premierenkarten gewonnen. Diesmal verbringen Silja und Marc wieder ein paar Urlaubstage im Salzburger Seenland und sind auch bei der Premiere mit dabei. Ich freue mich sehr über so weit angereiste Gäste und „Wiederholungstäter“.
Nach dem Kaffeeplausch beginnt dann der Aufbau. Die Sessel sind im Saal schon gestellt, HD-Beamer und Leinwand sind bereit und ich brauche nur noch Computer und mein Headset anschließen. Im emailWERK ist das sehr komfortabel. Es gibt Säle in denen ich mein gesamtes, eigenes Equipment aufbaue, das dauert dann bis zu zwei Stunden.
Aber hier ist der Saal gut ausgestattet und in wenigen Minuten kann der Check mit dem Techniker schon beginnen. Alles im „Grünen Bereich“. Anders als vor zwei Jahren, als der Computer just zur Premiere zu „zicken“ begann. Diesmal hatte er die Phase schon zwei Tage früher, einer der beiden RAM-Speicher war kaputt. Gottseidank halten sich die technischen Pannen bei den Diashows in Grenzen und lassen sich schnell beheben.
Dann wird es Zeit für einen Fototermin. Albert Moser, er ist Fotograf aus Seekirchen, rückt mich ins „passende Licht“. Wie aufmerksame Leser vielleicht bemerken, gibt’s fast keine Bilder oder immer nur die gleichen von den Shows zu sehen. Kein Wunder, denn bei den Vorstellungen ist es finster und das Wichtigste sind die Bilder und Videos, die ich auf der Leinwand zeige. Darum bin ich froh, wenn ich ein paar professionelle Bilder zur Auswahl habe, die ich dann bis zur nächsten Premiere wieder verwenden kann.
Während das Klicken von Albert’s Kamera im leeren Saal hallt, höre ich im Foyer schon die ersten Gäste eintreffen. Plötzlich werde ich unruhig. Jetzt geht’s los. Wer mag schon aller da sein? Albert mahnt mich zur „Mitarbeit“. „Noch ein Bild, dann haben wir’s – hier herschauen, bitte“.
Aber nun ist es definitiv vorbei mit der inneren Ruhe. Der Lärm vor der Saaltüre wird immer lauter. Dann wird’s Zeit für den Einlass, denn im Foyer ist kein Platz mehr. Ich öffne die Türe einen Spalt und mache einen Schnappschuss von den wartenden Gästen.
Dann füllt sich der Saal in wenigen Minuten. Und viele fragen mich, ob ich schon aufgeregt sei. Ja, jetzt bin ich’s tatsächlich. Aber vielleicht ist es genau die Dosis Adrenalin, die man braucht, um eine Premiere gut zu überstehen. Außerdem sind so viele bekannte Gesichter unter den Gästen. Das macht Mut und motiviert und ich freue mich, dass so viele, liebe Menschen bei der Premiere mit dabei sind. Da kann eine Premiere nur gut verlaufen.
20 Uhr. Der Saal ist voll. Ich trete auf der Bühne ins Licht. Was ich zur Begrüßung sage fällt mir erst in dem Moment spontan ein. Ich erzähle von diesem „Aufs-Christkind-Warten“ Gefühl. Diese Vorfreude auf die Premiere und dann die plötzliche Aufregung, wenn es soweit ist. Jetzt haben wir die Bescherung. Licht aus – die Südindien Diashow kann beginnen!
deepertravel.de says
Wir freuen uns schon auf deine Show heute Abend in Salzburg!
Alex says
Ja, das ist bestimmt ein interessantes Gefühl, so kurz vor der “Bescherung”! :D
Aber ich freue mich, dass alles glatt gelaufen ist und der Beamer dieses Mal nicht bei der Premiere gezickt hat. ;) Danke jedenfalls für den kurzen Blick hinter die Kulissen, so kurz vor dem Startschuss und dann auch weiterhin eine gute Show. Tolle Fotos von Herrn Moser, auch wenn du oben ein weißes Shirt an hast und unten einen “Hoodie” mit dunklem Shirt. ;) Wurde das an verschiedenen Tagen aufgenommen? Tut mir Leid, aber ich schaue mir halt immer alles ganz genau an! :D Alles Gute weiterhin!
Andersreisender says
– Deepertravel: Toll, dass Ihr mit dabei wart! War ein super Abend :-)
– Alex: Was meinst Du, wie froh ich bin, wenn die Technik funktioniert. Da bin ich sonst hilflos ausgeliefert. Gut beobachtet! Nein, die Bilder sind am gleichen Tag entstanden. Ich habe mich in der Pause umgezogen. Das T-Shirt habe ich beim Holi-Fest getragen, das ist nicht mehr ganz weiß sondern hat entsprechende “gebrauchsspuren”. In der Show erzähle ich davon und wollte entsprechendes Anschauungsmaterial mitbringen. Die Sache mit dem Umziehen gab’s nur bei der Premiere, mache ich sonst bei keiner anderen Vorstellung. ;-)
Nord-Peru Reisen says
Ich kann mir vorstellen, dass eine Premiere immer etwas stressig ist. Finde ich aber toll, dass Du so viel Erfolg mit Deinen Vorstellung hast. Das zeigt doch, dass Reisen ein für alle interessantes Thema ist. Weiterhin viel Erfolg !
Andersreisender says
– Peruaner: Danke für die Blumen. :-)