Mit dem Jakobsweg verbinden viele sofort den Camino quer durch Spanien nach Santiago de Compostela. Doch die Pilgerwege des heiligen Jakobus durchziehen ganz Europa. Wer genügend Zeit hat, kann in Deutschland, Österreich oder der Schweiz am Jakobsweg starten und bis nach Santiago de Compostela gehen.
Aber auch eine eintägige Frühlings-Wanderung auf den religiösen Wegen bringt Geist und Kreislauf wieder in Schwung. Herrlicher Sonnenschein hat uns auf dem Weg von Großgmain über Bad Reichenhall nach Unken begleitet.
Grenzenloses Wandervergnügen
Wie es sich für eine ordentliche Pilgerwanderung gehört beginnt sie an einem heiligen Ort. In der Wallfahrtskirche Großgmain werden die Kurzzeit-Pilger begrüßt. Die religiösen Ausführungen werden kurz gehalten, das macht die vorösterliche Pilgerwanderung auch für nicht eingefleischte Kirchgänger attraktiv.
Kaum gestartet, verlässt der Weg auch schon Österreich und der größte Teil der 21 Kilometer langen Strecke führt durch das Berchtesgadener Land. Die größte Stadt am Weg – Bad Reichenhall – ist in weniger als einer Stunde erreicht.
Dann führt der Weg bis Unken nur noch durch den Ort Unterjettenberg und ländliches Gebiet.
Auch für ungeübte Wanderer ist die Pilgerwanderung entlang des Jakobswegs von Großgmain nach Unken leicht zu meistern. Es sind keine extremen Steigungen zu bewältigen, die Wege sind befestigt und manchmal asphaltiert.
Die warmen Temperaturen haben den Schnee hoch auf die Berge zurückgedrängt. In den Tälern blühen Obstbäume um die Wette und die Wiesen erhalten ihr sattes Grün zurück. Vögel geben ein Zwitscher-Konzert und mit lautem Brummen besorgen Hummeln und Bienen die Bestäubung der zarten Blüten.
Dank der kleinen Helferlein dürfen Wanderer dann im Herbst in den Jausenapfel direkt vom Baum beißen. Vorausgesetzt es friert in den nächsten Tagen nicht zu stark und die Kälte schädigt nicht die zarten Blüten.
Gemeinsam pilgern – gute Unterhaltung statt Besinnung
Die Natur erwacht wieder und auf verschlungenen Pfaden marschieren die Pilgerwanderer ihrem Ziel Großgmain entgegen. 120 wanderfreudige Pilger haben sich dieses Jahr auf den Weg gemacht, jährlich werden es mehr, wie der Organisator bestätigt. Zur Ruhe kommt man in einer so großen Gruppe kaum. Zwar werden Teile des Weges schweigend zurückgelegt – für tatsächliche Besinnung und Reinigung der Gedanken reicht das aber nicht.
Es ist aber auch schön den Tag in guter Gesellschaft zu verbringen. Ich habe mich mit fünf ehemaligen Arbeitskolleginnen auf die Wanderung von Großgmain nach Unken gemacht. Wenn man sich nicht mehr so oft wie früher sieht gibt es viel zu erzählen.
Die Pilgerwanderung vor Ostern entwickelt sich bei uns langsam aber sicher zum Fixpunkt im Jahreskalender. Voriges Jahr ging es in der Karwoche zu Fuß am Wanderweg von St. Gilgen nach St. Wolfgang.
mac says
hallo gerry, das sieht bei euch nach jeder Menge Spaß aus? ;-) Freut mich für euch und mit dem Wetter hatte ihr natürlich auch jede Menge Glück!
Viel Spaß und weiterhin gutes Wetter
Gruß
Matthias
Andersreisender says
@Matthias: Das Wetter war beim Pilgern mega-mäßig. Besser kann man’s sich gar nicht vorstellen. Und das Grün der Wälder und der Umgebung tat schon fast in den Augen weh, so intensiv war es.