“…aber es kommt ned.” Wem ist es nicht schon so ergangen: Man wartet und wartet – aber das bestellte Taxi will einfach nicht kommen.
Eigentlich ist das Taxi ja eine sehr praktische Einrichtung. Bereits seit 1662 gibt es die gewerblich ausgeübte Personenbeförderung gegen Bezahlung, natürlich damals in Paris noch mit Pferdewägen. In großen Städten hat der Fahrgast heutzutage am Taxistandplatz meist die Wahl zwischen mehreren Fahrzeugen. Auch mit einem “Wink” ist es leicht, sich ein freies Taxi aus dem fließenden Verkehr zu organisieren.
Inhalt:
Am Land aufs Taxi warten
In ländlichen Gegenden muss sich der Taxi-Suchende schon etwas mehr anstrengen, um eine “Droschke” zu organisieren. Mangels größerer Anzahl von Taxis auf der Straße wirkt das Winken am Straßenrand eher peinlich. Ohne Telefonnummer, um ein Taxi rufen zu können, ist man völlig aufgeschmissen. Einheitliche, landesweite bekannte Funktaxi-Telefonnummern haben sich im Deutschsprachigen Raum noch nicht richtig durchgesetzt.
Der Taxi-Alptraum: Silvester
Des Taxlers Freud’, des Fahrgasts Leid: Der Jahreswechsel ist für Taxi-Suchende der absolute Alptraum. Funktaxi-Telefonnummern braucht man zu Silvester erst gar nicht zu kennen, denn ein Durchkommen zur Zentrale ist nach Mitternacht in den seltensten Fällen möglich.
Auch wenn der verzweifelte Anrufer dann doch ein “freundliches Fräulein” an der Strippe hat, werden die Wartezeiten auf ein freies Taxi mit mehren Stunden angegeben. Und selbst bei einer Bestellung ist nicht gewährleistet, dass die Droschke dann nicht von einem anderen Fahrgast weggeschnappt wird.
Nach der Veranstaltung folgt der “Taxi-Run”
Ähnliche Szenen spielen sich nach dem Ende von Großveranstaltungen ab. Natürlich wollen nach dem Ende von Fußballspielen, Popkonzerten und ähnlichen Veranstaltungen alle gleichzeitig nach Hause. Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind hoffnunglos überfüllt, das Gerangle um die heiß begehrten Fahrzeuge auf den Taxi-Standplätzen ist im vollen Gange. Wer zuerst kommt malt zuerst. Oder besser: Wer als erster im Taxi sitzt und das Fahrzeug erfolgreich gegen andere Eindringlinge verteidigt hat, darf sich auf eine entspannte Heimfahrt freuen.
Der Ausweg aus dem Taxi-Alptraum
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um dem erbarmungslosen Kampf um eine Droschke zu entrinnen:
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Viele Taxi-Unternehmer bieten die Möglichkeit, ein Fahrzeug zu einem bestimmten Platz bereits längere Zeit im Voraus zu bestellen. Dieser sollte sich nicht gerade in der “Einflugsschneise” der anderen Taxi-Suchenden befinden. Ein pünktliches Erscheinen des Fahrgastes ist obligatorisch.
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Weitere Möglichkeit: Ein paar Minuten vor oder einige Zeit nach der Veranstaltung abfahren. Oft wirkt ein “gemütliches Bierchen” nach einer Großveranstaltung Wunder und entspannt ungemein. Oft hat sich eine Stunde nach einer Veranstaltung die Situation am Taxi-Stand wieder völlig beruhigt.
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Letzter Ausweg: Eine Taxi-Alternative suchen und sich zB. von Freunden, Bekannten oder Verwandten abholen lassen. Wenn der Weg nicht zu weit ist kann man auch einen Spaziergang einplanen.
DÖF findet Taxi doof
Im Jahr 1983 besang die Gruppe “Deutsch-Österreichisches Feingefühl”, kurz “DÖF” das Problem des Taxi-Wartens. „I steh in da Ködn und woat auf a Taxi, aber es kummt net …“ beschwert sich der wartende Fahrgast. Da hilft es auch nicht weiter, wenn die Funzen das Fräulein aus der Zentrale ihm versichert: “In 6 Minuten werden’s es brummen hör’n”.
DÖF war eine Band der “Neuen Deutschen Welle” mit mehr oder weniger bekannten Mitgliedern wie Joesi Prokopetz, Manfred O. „Fredi“ Tauchen, Inga Humpe und Annette Humpe.
Übrigens: Ich war bis zu diesem Artikel der Meinung, dass “DÖF” die Abkürzung für “Deutsch-Österreichische Freundschaft” sei. Das mit dem “Deutsch-Österreichischen Feingefühl” ist mir neu.
Pe-Su-Ki says
Das stimmt, der schlimmste Tag des Jahres ist Silverster, da hat man fast keine Chance ein Taxi zu bekommen. Manchmal hilft es wenn man versucht eins auf der Straße anzuhalten, was allerdings auch viele andere versuchen. Und Vorbestellungen gibt es für diesen Tag auch nicht, zumindest ist es bei uns so.
Miki says
Was ich mal lustig fand: ich bin privat mit einem Taxifahrer (im Taxi) rumgefahren. Da wird ja dann trotzdem mal gewunken, auch wenn nicht im Dienst oder besetzt. Aber der Fahrer (jedenfalls der, von dem ich schreibe) hat jedes Zucken jeses Passanten gesehen, der sieht, wenn sich jemand auf dem Gehweg die Nase putzt. Um ja keinen Kunden zu verpassen. Wie fährt der dabei noch Auto?? Ich sehe Fussgänger nur, wenn sie mir vor’s Auto hüpfen, ansonsten mit ich mit Straße, Tempolimit, anderen Verkehrsteilnehmern auf Rädern, Baustellen, Umleitungen, Hausnummer-suchen (…) völlig ausgelastet. :-)
Un din Berlin bekommt man eigentlich ganz gut ‘ne Taxe, auch nach Veranstaltungen… kann nur sein, die können kaum deutsch und kennen sich nicht aus (auch richtig blöd).
Sven says
Ich fahre hier in Berlin eher selten Taxi, entweder ich mache einen Spaziergang nach Hause oder aber verlasse mich auf die Öffentlichen, was durchaus auch bisher erfolgreich war ;-)
Andersreisender says
@Pe-Su-Ki: Ich denke, bei uns in Salzburg klappt das Vorbestellen zu Silvester ebenso wenig. Und hält man ein Taxi auf, hängen 20 andere auch bei den Türen ;-)
@Miki: Manche Taxi-Fahrer sind in der Tat sehr umsichtig, aber ich kenne leider auch das Gegenteil, dass trotz Winkens der Fahrer nicht hält. Anscheinend hatte ich bisher in Berlin Glück: Mich hat jeder verstanden und gottseidank auch an mein Ziel gebracht. Ich hätte ihm nur sehr bedingt helfen können…
@Sven: Ich finde, dass die Öffentlichen Verkehrmittel in Berlin ganz gut ausgebaut sind. Bin auch gerne mit U-Bahn, Bus und Tram unterwegs. Besonders toll finde ich es, dass die U-Bahn in Berlin am Wochenende rund um die Uhr fährt.
Arven ( Michaela) says
“Deutsch-Österreichischen Feingefühl” Das wusste ich ;)
Ich überlege gerade, ich glaube ich habe an Silvester noch nie ein Taxi gebraucht…
Ini says
hallo Andersreisender,
jaja – DÖF – ich glaub die kenn ich auch noch irgendwo her ;-)
Silvester brauch ich in der Regel kein Taxi.. und wenn ich doch irgendwo unterwegs bin zu Silvester – ich trink sowieso nichts weiter ;-)
Andersreisender says
@Arven: Ohh…Du kennst Dich anscheinend beim Austro-Pop bzw. bei der NDW aus :-) Aber ich lerne immer gerne was dazu. Wenn ich Deutsch-Österreichische Freundschaft gesagt hab, hat sich bisher auch nie jemand beschwert. Merkwürdig ;-)
@Ini: Lang, lang ist’s her mit DÖF und der NDW :-) Also Silvester brauchte ich schon öfters ein Taxi…