Vergangene Woche waren wir in Potsdam fleißig, ich traf mich mit Bloggerkollegen der PDRB. Für einen Sehenswürdigkeiten-Bummel und auch für Geocaching blieb nur wenig Zeit. Also was tun? Am besten man kombiniert beides. Das spart Zeit und das GPS bringt mich zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt Potsdams. ;-)
Geocaching und Reisen gehören für mich zusammen. Ich mag es bei der weltweiten “Schnitzeljagd” eine Stadt zu erkunden. Die Geocaching-App am Smartphone führt Reisende zu vielen Sehenswürdigkeiten aber auch oft in Gegenden die im Reiseführer nicht beschrieben sind. Als Tourist würde ich manche Gebiete vermutlich sonst nicht entdecken.
Am Bildschirm erhalte ich Informationen über den Ort an dem der Geocache – also der “Schatz” der Schnitzeljagd” versteckt ist. So erfährt man auch einiges über die Sehenswürdigkeiten der Stadt.
GPS-Schnitzeljagd durch Potsdam
Vor Ort muss der versteckte Geocache gefunden werden. Vor allem an stark frequentierten Orten ist die Suche nach der Dose mit dem Logbuch eine Herausforderung. Bei der Suche und dem Eintrag ins Logbuch als Beweis, dass der Geocache gefunden wurde, sollte man sich so unauffällig wie möglich verhalten. Das macht den Reiz dieses Spiels aus.
In Potsdam geht für mich die Suche schon wenige Meter vom Bahnhof entfernt los. Für viele Touristen führt der Weg vom Bahnhof über die “Lange Brücke” in die Altstadt von Potsdam.
Der Geocacher wird mit einem schnellen Fund der kleinen Filmdose belohnt. Von der Brücke aus sind schon die ersten Sehenswürdigkeiten Potsdams in Sichtweite.
Die evangelische Nikolaikirche zieht den Blick auf sich. Eigentlich stielt sie dem gerade in Bau befindlichen Stadtschloss die Schau. Vielleicht ändert sich das, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen und die Gerüste abgebaut sind.
Das Stadtschloss wurde im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, im Jahr 1959 kam der Beschluss zum völligen Abriss. Der Bereich des alten Stadtschlosses wurde zur DDR-Zeit mit mehrspurigen Straßen überbaut.
Nach der Wende wurde ein Neubau des Stadtschlosses in Potsdam diskutiert. Einen maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung dieses Projekts hatten der aus Potsdam stammende Moderator Günther Jauch und andere Sponsoren. Durch deren Spende wurde das Fortunaportal wieder originalgetreu hergestellt.
Neues Stadtschloss in Rätseln
Der Neubau des Stadtschlosses wird in Potsdam kontrovers und sehr emotional diskutiert, obwohl die Entscheidung zum Wiederaufbau nun schon einige Jahre zurück liegt.
In welchem Jahr diese Entscheidung gefällt wurde? Das müssen Geocacher selbst herausfinden. Denn um diese kleine Dose zu finden muss erst das Rätsel “Schlossblick” gelöst werden.
Apropos Blick: Der beste Blick auf das Stadtschloss bietet sich vom Hotel Mercure. Das zu DDR-Zeiten erbaute Hotel steht genau in der Sichtachse zwischen Stadtschloss und dem Lustgarten, wo sich auch ein erotischer Geocache versteckt.
Meine Geocaching-Tour führt entlang der Friedrich-Ebert-Straße ins Stadtzentrum von Potsdam. Kurz vor dem Nauener Tor (mit Nauener Cache) ändert sich die Architektur der Häuser.
Die holländische Architektur ist beim angrenzenden “Holländischen Viertel” auch durchaus beabsichtigt. Das Karree mit 134 Häusern wurde im 18. Jahrhundert für holländische Einwanderer angelegt. Es kamen damals aber weniger Handwerker aus dem Nachbarland als erhofft nach Potsdam.
Im Viertel haben sich zahlreiche interessante Pubs und Boutiquen angesiedelt. Beim “fliegenden Holländer” kann man ebenso einkehren wie im “La Maison du Chocolat” sich die Hüfte vergolden lassen.
Die Gutenbergstraße führt am ehemaligen Depot der Straßenreinigung und Müllabfuhr vorbei. Nicht, dass dieses Gebäude ein herausragend schönes Gebäude ist, aber im Innenhof befindet sich – erraten – ein Geocache.
Etwas abseits der Innenstadt-Geocaching-Sightseeing-Runde durch Potsdam liegt die Gotische Bibliothek im Neuen Garten.
Schon allein der Blick über den Heiligen See ist der kleine Abstecher hier her Wert. Friedrich Wilhelm II. ließ die Bibliothek zwischen 1792 und 1794 erbauen.
Hier ist auch ein Geocache versteckt. Und das scheinbar so gut, dass ich ihn trotz intensiver Suche nicht finde. Bald gibt sich ein Potsdamer auch als Geocacher und verzweifelt Suchender zu erkennen.
Sehenswürdigkeit gefunden – Cache nicht
Auch vier Augen können das Versteck des gut getarnten Geocaches nicht finden, da bleibt nur noch ein sympathischer Plausch und gegenseitige Bemitleidung unter erfolglosen Geocachern. Es macht mir immer wieder Spaß auch andere Geocacher kennen zu lernen.
Vorbei am Stadthaus Potsdam (gleichnamiger Geocache), in dem die Stadtverwaltung untergebracht ist, führt die Schatzsuche weiter Richtung Norden in die Russische Kolonie Alexandrowka.
Die Blockhäuser wurden 1826 unter Friedrich Wilhem III. von Preußen für zwölf russische Sänger erbaut und nach Zar Alexander I. benannt.
Im Haus Nummer zwei befindet sich heute das Alexandrowka-Museum. Geocacher kommen dort bestimmt vorbei, spätestens wenn sie das Rätsel des Alexandrowka-Caches lösen wollen.
Für den Rundgang durch die Siedlung und die Lösung des Rätsels sollte etwas Zeit mitgebracht werden. Bei mir muss des Rätsels Lösung aus Zeitmangel auf einen weiteren Potsdam-Besuch warten.
Neben den vorgestellten Caches in der Nähe von Sehenswürdigkeiten der Innenstadt Potsdams sind noch viele weitere “Schätze” versteckt. Auch das Areal von Schloss Sanssouci und die umliegenden Gärten laden zu einer ausgedehnten “Besichtigungstour der anderen Art” ein.
Mal nachgefragt: Hast Du schon einmal eine Sightseeing-Tour per Geocaching gemacht? Wie sind Deine Erfahrungen?
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise auf Einladung von Brandenburg Tourismus recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Martina says
Da warst du ja am Sonntag noch richtig fleißig … Potsdam ist echt schön. Das Holländische Viertel – inklusive Einkehren und Shoppen – steht bei mir allerdings noch aus ;-) LG Martina
Andersreisender says
@Martina: Na dann wird’s Zeit dass wir uns wieder in Potsdam treffen. Ich habe ja auch noch den einen oder anderen Schatz dort zu suchen. ;-)
Alex says
Eine Sightseeing-Tour per Geocaching gab es bei mir noch nicht, nein. Jedoch sind deine Eindrücke recht interessant und die Fotos halten das, was ich bislang so von Potsdam gehört habe. Sicherlich eine Reise wert! :)
mac says
Das Fieber ist ja Gott sei Dank an mir vorbei gegangen, aber wer weiß. Was nicht ist kann ja noch werden!
Dir auf jeden Fall viel Erfolg für das nächste Mal!
Gruß
matthias
Christina says
Hach… du mit deinem Geocaching Fieber. Ich stell es mir irgendwie total cool vor (und die Möglichkeit unentdeckte, tolle Stellen zu entdecken sind super!) aber nchmal was mitschleppen, oder sich um etwas zu kümmern?! Woah, ich bin einfach zu faul. xD
Aber vielleicht kannst du mich ja mal überreden. ;-)
Liebe Grüße
Christina
Andersreisender says
@Alex: Na, dann muss ich vielleicht einmal einen Abstecher zu Dir nach Luxemburg machen und dann erkunden wir gemeinsam mit dem GPS gemeinsam die Gegend. ;-)
@Matthias: Dankeschön! :-)
@Christina: Geocaching betreibe ich nur mit meinem iPhone, ich habe kein zusätzliches GPS-Gerät mit auf Reisen. Und das iPhone ist ja sowieso immer mit dabei. Beim nächsten Mal wenn wir uns irgendwo auf diesem Planeten sehen nehme ich Dich zu einer Tour mit. :-)
Sven says
Ich hoffe, du warst im Alexandrowka auch im russischen Restaurant. Das essen dort ist nämlich lecker :-)
Richard says
@Sven: Hehe Alexandrowka kenn ich auch! Von da kamm cousen von meiner Oma! Und soweit ich weiss das ist größte Dorf WeltWeit!
Andersreisender says
@Sven: Danke für Deinen Tipp – das Restaurant habe ich nur von außen gesehen. ;-)
@Richard: Wieso ist Alexandrowka in Potsdam das größte Dorf weltweit?
Richard says
@Andersreisender: Ups ich meinte in Russland! Haben halt gleiche Name! ^^
Andersreisender says
Richard: Achso ;-)
Klaudia says
Das mit den Geocaching-Möglichkeiten in Potsdam, hört sich super interessant an. Der Vielfältigkeit sind keine Grenzen gesetzt und so kann man immer wieder etwas Neues entdecken. Ich finde es aber auch sehr interessant nicht nur Sucher zu sein, sondern auch zum Verstecker zu werden und gelegentlich den Erfolg zu überprüfen ;-)
Anja Beckmann says
Geocaching klingt interessant, das muss ich auch mal ausprobieren! Vielleicht dann ebenfalls in Potsdam, ich habe bei meinem ersten Besuch dort viel zu wenig von der Stadt gesehen.
Liebe Grüße
Anja
Andersreisender says
@Klaudia: Ah – Du zählst zu den Versteckerinnen? Ich habe bisher nur einen einzigen Geocache versteckt, der liegt weit, weit weg in Bangkok. ;-)
@Anja: Dann können wir ja das nächste Mal etwas gemeinsam organisieren. Claudi möcht’s auch gerne mal sehen. Ja… und Potsdam Teil 2 kommt bei mir ganz bestimmt in Kombination mit einem Berlin-Besuch. :-)
Max says
Bisher hat mich Geocaching nicht wirklich gereizt, es hört sich zugegebenermaßen aber ziemlich spannend an. Das liegt wohl daran, dass es die erste Beschreibung aus erster Hand ist, die ich gelesen habe. Vielleicht werden wir es auch einmal probieren.
Andersreisender says
@Max: Wenn Lust und Laune auf eine Geocaching-Tour besteht einfach melden. Salzburg ist ja nicht weit von Euch entfernt. ;-)
Max says
@Gerhard: Wenn es sich im Sommer ausgeht, dann gerne.
Andersreisender says
@Max: Alles klar :-)