Lassen wir das Tollhaus-Treiben und den Sex-Tourismus in Pattaya einmal außer Acht und werfen noch einen zweiten Blick auf die thailändische Urlaubsdestination. Hat die größte Tourismusmetropole Südost-Asiens vielleicht auch Potential als Urlaubsziel für Familien? Ein “anderes Pattaya”, wo Urlauber einfach einen Bogen um die sündige “Walking Street” machen und sich an anderen schönen Dingen des Lebens erfreuen können?
Denn das Freizeitangebot in Pattaya ist geradezu überwältigend. Wer im Urlaub Unterhaltung, Action und Beschäftigung sucht ist hier am Golf von Thailand goldrichtig. Tagsüber spielt sich das Leben am Meer ab: Jet Ski, Surfen, Bootstouren, Schnorcheln und Tauchen sind nur einige der vielen angebotenen Wassersportarten. Abseits vom nicht sehr kühlen Nass sorgen Kartbahnen, Bowlingbahnen, Extremsport und ein Kuriositäten-Museum für Abwechslung.
Viele der Urlauber lassen auch gerne die Seele baumeln. Die kilometerlangen, schmalen Sandstrände entlang der Beach Road und in Jomtien präsentieren sich tagsüber mit durchgängigen Sonnenschirm-Dächern, ein gelegentlich abgespannter Schirm zwischen den dicht gestellten Liegestühlen zeigt den wahren Sonnenanbeter.
Zimmer in allen Preisklassen
Wem der Strand doch zu eng wird ist über den Pool seines Luxushotels froh. Sheraton, Hilton & Co. haben längst die 150 Kilometer von Bangkok entfernte Stadt als lukrativen Standort entdeckt. Zimmer werden in allen Preiskategorien angeboten. Wer vom Strand weiter entfernt wohnt wird mit den zahlreichen “Baht-Bussen” zum Meer gefahren. Abends rollen dann die umgebauten Pickups in Richtung Vergnügungszentren.
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Zu Fuß ist Pattaya kaum zu erkunden, denn die Stadt ist riesengroß. Etwas mehr als 100.000 Menschen leben in Pattaya, hinzu kommen 5,33 Millionen Touristen pro Jahr. Die meisten Urlauber kommen aus Russland, China und Süd Korea (Stand: 2006, vgl. Der Farang).
Gastronomie aus aller Welt
Es scheint sich die ganze Welt in Pattaya zu treffen. Das zeigt sich auch in einer beeindruckenden gastronomischen Vielfalt. Für Mitteleuropäer gibt es Schnitzel und Schweinsbraten im österreichischen “Domicil”, Frikadellen bei “Anton” und Rösti werden dort geboten wo “Swiss Food” auf der Reklametafel steht. Das “Klein Vlaanderen” grüßt seine Gäste in Russisch und der Inder in der Nähe lockt Hungrige mit international verständlichen Bildern seines sesambestreuten Naan-Brots.
Aus den zahlreichen arabischen Restaurants duftet der Rauch der Shishas. Das internationale Speisenangebot wäre ohne italienische und chinesische Küche nicht komplett. Ronald McDonald verbeugt sich auf traditionell thailändische Weise mit gefalteten Händen und serviert schnelles Essen, das er großteils auch auf der restlichen Welt verkauft.
Ach ja… und dann wird auch noch thailändisches Essen in Pattaya serviert. Oft wird die landestypische Küche nur als Anhängsel zu den internationalen Speisen angepriesen, als würde man sich dafür schämen. An den zahlreichen Straßenstände im Stadtzentrum wird überwiegend Thai-Küche serviert.
Nach einem multikulturellen Abendessen laden endlose Einkaufsstraßen und klimatisierte Einkaufstempel zum Shoppen ein. Alle großen Marken sind dort zu finden – oder auch billiger auf einigen Märkten nach dem Motto “Same same – but different”. Manches angebotene Souvenir nimmt man besser nicht nach Europa mit nach Hause.
Auch Langzeit-Urlauber finden jeglichen Komfort in Pattaya: Günstige Wohnungen, Krankenhäuser nach westlichem Standard und den “besonderen Grund”, warum viele lange Zeit hier bleiben. Richtig: Das Thema hatten wir schon. Man stößt immer wieder in dieser Stadt auf “das eine Thema”. Und ich denke, dass gerade das viele Familien-Urlauber abschreckt. Die Stadtverwaltung ist angeblich schon seit längerem Bemüht, das Image Pattayas zu ändern. Eine klarere Abgrenzung des Rotlicht-Viertels vom restlichen Ort wäre notwendig. Derzeit ist davon leider nicht viel zu spüren.
Majeres says
Pattaya ist nicht mein Ding, genau aus den Gründen, die Du in deinem vorherigen Artikel schon genannt hast. Sicher hat es auch seine schöne Seiten, jedoch ist der Sextourismus allgegenwärtig und man kann ihm nicht wirklich aus dem Weg gehen.
Auf Phuket ist es zum Glück noch nicht so extrem. Hier konzentriert sich das Geschehen auf ein paar wenige Straßenzeilen in Patong. Hält man sich nicht gerade in Patong auf, kann man auf Phuket einen schönen Familienurlaub genießen – ungestört vom Sextourismus.
Andersreisender says
@Andreas: Das ist genau das, was ich meine: Wenn sich das Thema Sextourismus nicht durch den ganzen Ort oder gar eine ganze Insel zieht, dann gibt es – Moral hin oder her – eine gute Ko-Existenz. Bei meinem nächsten Besuch in Thailand steht dann auch Phuket auf der Liste. Bin schon mal gespannt. :-)
Andersreisender says
@Andreas: Genau so ist es – heute ist mein letzter Tag in Bangkok, morgen geht’s dann mit dem Flugzeug zurück. Eine lange Reise geht zu Ende…aber ich freue mich auch wieder auf zu Hause. :-)
Majeres says
Phuket ist auf jeden Fall einen Besuch wert, Du würdest es nicht bereuen :-) .
Sach mal Gerry, bist Du nicht schon auf dem Weg in die Heimat? Die Zeit ging ja rasend schnell vorüber.
Erdal says
Schau mal, wenn Du Zeit hast, in Bangkok in Chinatown vorbei… Geht los am Hauptbahnhof und dann in die verwinkelten, überdachten marktartigen Gassen… das ist immer ein tolles Erlebnis…
Andersreisender says
@Erdal: Chinatown ist der Hit – habe ich gleich am ersten Tag meines Bangkok-Aufenthalts vorbeigeschaut – und ich musste noch 2x einen Besuch abstatten. Gottseidank hatte ich meine Unterkunft gleich in der Nähe des Bahnhofs, obwohl dieser Stadtteil ja wirklich riesig ist!