Über die Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen haben Besucher vom Boot aus einen schnellen Überblick.
Die Kanal-Tour führt auf drei verschiedenen Routen durch die dänische Hauptstadt.
Die große Tour mit Abfahrt vom Bootsanlegesteg Gammel Strand („gelbe Linie“) habe ich für Euch ausprobiert.
Noch etwas grau zeigt sich der Himmel um 10 Uhr. Das erste Ausflugsboot am Abfahrtspunkt „Gammel Strand“, gleich beim Christiansborg Palast (Christiansborg Slot), fährt ein. Flach wie eine Flunder, teilweise verglast.
Hier in Kopenhagen scheint man mit Regenwetter Erfahrung zu haben. Mir ist trotzdem ein Platz am Außendeck lieber. Ich kuschle mich in die Daunenjacke und stecke die Nase in den Fahrtwind.
Leise schnurrt das Elektroboot durch den Kanal. Bei der einstündigen Fahrt kriegt man einen ersten, guten Eindruck von den Highlights der Stadt ohne laufen zu müssen. Einfach bequem da sitzen, schauen und fotografieren.
Die ehemalige Börse ist eines der Wahrzeichen von Kopenhagen und taucht gleich nach Abfahrt auf der rechten Seite auf. Bei dem über 100 Meter langen Gebäude sticht der grüne Turm sofort ins Auge. Sein Dach besteht aus spitz zulaufenden, ineinander verdrehten Drachenschwänzen. Im Nebel sehen die Drachen noch furchteinflößender aus als sonst.
Am Weg Richtung Christianshavn stechen sofort zwei Gebäude ins Auge. Das neue Schauspielhaus am einen Ufer und die königliche Oper auf der ehemaligen Militärinsel Holmen. Das eine Gebäude aus dunklen Steinen das andere aus hellen gebaut.
Ich möchte noch die Gebäude betrachten, da fährt das Boot schon in den nächsten Kanal. Neue Wohnungen sind entlang des Wassers zu sehen, dann führt die Fahrt vorbei an alten Fabrikshallen und Militäranlagen. In einer umgebauten Werfthalle fand der Eurovisions Songcontest 2014 stattfand.
Die Schleife bis zum Kreuzfahrthafen fahren wir nicht wegen der imposanten Schiffe sondern wegen einer kleinen, zierlichen Dame. Wahrscheinlich die meist besuchte Dame in Kopenhagen.
Nein, es geht hier nicht um schlüpfrige Erzählungen sondern um Kindergeschichten. Die kleine Meerjungfrau, aus dem gleichnamigen Buch von Hans Christian Andersen, ist die wahrscheinlich beliebteste Sehenswürdigkeit Kopenhagens.
Mit 125 cm ist sie wirklich sehr klein, aber bei einem Gewicht von 175 Kilo etwas übergewichtig. Sieht man ihr gar nicht an. Seit 1909 sitzt sie auf einem Stein am Langelinie Kai in der Sonne.
Die Wolken haben sich aufgelöst, mit blauem Himmel sieht die Stadt gleich ganz anders aus. Auch die David Bronzefigur von Michelangelo strahlt jetzt vor der Königlichen Abgusssammlung. Dann geht’s mit den Sehenswürdigkeiten Schlag auf Schlag.
Rechts sind Schloss Amalienbourg und die Frederikskirke zu sehen, dann führt die Fahrt noch einmal zwischen Schauspielhaus und Opernhaus hindurch. Außerdem erhascht man noch einen Blick auf die bunten Häuser Nyhavns, die wohl bekannteste Ansicht Kopenhagens.
Dann wird’s wieder eng. Die Bootstour führt in das Herz Christianhavns. Segelboote ankern hier entlang der Kaimauer, die alten Häuser spiegeln sich im Wasser.
Die Dänen verbringen die Zeit gerne im Freien. Kaum blitzt die Sonne durch die Wolken sitzen die ersten in den Gastgärten. Oder ganz entspannt auf der Kaimauer und schauen den vorbeifahrenden Schiffen zu.
„Runter da hinten“ mahnt mich der Tourguide, als ich gerade stehend die Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke) fotografieren möchte. Ich ziehe rasch den Kopf ein, das Boot fährt unter einer Brücke durch. Aber auch auf der anderen Seite der Brücke lässt sich der gewundenen Turmspitze noch gut fotografieren.
Der Turm wurde erst mehr als 50 Jahre nach der Fertigstellung der Kirche, im Jahr 1752 geweiht. Als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens ziert er einige Reiseführer.
Ein letztes Mal wechselt das Boot die Stadtseite. Zurück zum Ausgangspunkt Gammel Strand ist die Fahrt durch den engen Kanal für den Kapitän Millimeterarbeit. Die letzte Kurve ist geschafft und die nächsten Fahrgäste sind schon in Sichtweite.
Für jene, die gerne einen Großteil der Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen in kurzer Zeit und ohne große Anstrengung sehen wollen ist die Bootsfahrt ein guter Tipp.
Ich finde die einstündige Bootstour sehr abwechslungsreich. Jene, die mehr Zeit in Kopenhagen haben können sich so einen guten, ersten Überblick über die Stadt verschaffen und danach auf eigene Faust losziehen. Und hier noch ein Tipp wenn Du Kopenhagen lieber von oben siehst.
Tipps für die Kanal-Tour durch Kopenhagen:
- Startpunkt der Kanal Sightseeing-Touren sind Gammel Strand gegenüber Christiansborg Palast und Nyhavn am Ende des Kanals.
- Ganzjähriger Betrieb bei den großen Rundfahrten. Erste Abfahrt um 10:00 Uhr ab Gammel Strand, in Nyhaven je nach Saison zwischen 9:30 und 10:00 Uhr, dann stündliche Abfahrten.
- Letzte Fahrt im Winter gegen 15:00 Uhr, in den Sommermonaten bis 21:00 Uhr.
- Die von mir gefahrene Tour ab Gammel Strand wurde von einem Tourguide in Deutsch, Englisch und Dänisch kommentiert.
- Online-Tickets für Kanal-Touren in Kopenhagen gibt’s auf dieser Seite*.
- Die Bootstour durch die Kanäle ist mit der CopenhagenCard* ab Gammel Strand kostenlos, aber nicht ab Nyhavn!
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer individuellen Pressereise recherchiert. Wonderful Copenhagen hat die CopenhagenCard und die Kostenübernahme für eine Nacht im Hotel zur Verfügung gestellt. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Katrin says
“Runter da…” oh ja die Brücken sind wirklich sehr niedrig. So ne Tour ist nicht schlecht, um Sehenswürdigkeiten aus einer andern Perspektive zu sehen! Toll!
Alex says
Na das sieht aber verdammt nach Millimeterarbeit aus bei den Kanälen. Hut ab vor den Bootskapitänen. Und Gammel Strand und Nyhavn sieht doch mal echt gemütlich aus. Da ließe es sich aushalten! ;) Wie immer danke für die Eindrücke!
Kathrin says
Kopenhagen muss total schön sein. Vielleicht passt es einmal und auch ich komme in den Genuss dieser tollen Stadt.
lg kathrin
Tabitha says
Oh wie schön, ich war diese Woche für 24 Stunden in Kopenhagen und fands wirklich super. Leider hatte ich auf der Kanalfahrt weniger Sonne als Du ;-)
Die Menschenmassen an der kleinen Meerjungfrau sind faszinierend, oder?
Viele Grüße
Tabitha
Andersreisender says
– Katrin: Absolut. :-) Mir hat’s Spaß gemacht mit dem Boot durch Kopenhagen zu schippern.
– Alex: Gammel Strand hört sich ganz anders an als es ist, gell? ;-)
– Kathrin: Kopenhagen kann ich Dir sehr empfehlen! Vielleicht dann gleich mit Oslo als Städtetrip kombinieren, mit der DFDS-Fähre geht das ja wunderbar. :-)
– Tabitha: Tja… das Thema Sonne. Alles in Europa nicht so einfach. Dafür ist’s bei uns schön grün. ;-)
Jeanette says
Oh, ja, dein Bericht hat mich wieder an diese wunderschöne Stadt und ihre Kanäle erinnert – und an das Bier, das man nah am Ufer trinkt. Einmal hab ich so etwas wie eine schwimmende Familien-Plattform vorbeifahren gesehen, auf der gefeiert und gegrillt wurde. Die Dänen sind immer für Überraschungen gut… ;-)
Monika says
… vom Wasser aus gefällt`s mir fast noch besser :-)
Andersreisender says
– Jeanette: Das Bier habe ich auch ausprobiert. Die Plattform habe ich allerdings nicht gesehen. Schade, muss sicher lustig ausgeschaut haben. ;-)
– Monika: Gottseidank gibt es da einige Möglichkeiten in Kopenhagen. Vom Wasser aus, von oben, von großen Schiffen aus, Brücken gibt’s auch jede Menge. ;-)
Tabitha says
Hallo Gerhard,
ich habe Dich beim “Liebster Award” nominiert.
Hast Du Lust mitzumachen und ein paar Fragen zu beantworten?
[Link leider nicht mehr verfügbar]
Viele Grüße
Tabitha