“Piran (italienisch Pirano) ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens an der Küste des Adriatischen Meeres.” Soweit die einleitende, nüchterne Beschreibung der Stadt an der slowenischen Riviera in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia.
Bei der Ankunft wird aus der “Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens” rasch einiges mehr. An der Spitze der Halbinsel zwischen den Buchten von Strunjan und Portorož taucht man in eine traumhafte, venezianische Welt ein.
Es erübrigt sich hier einen detaillierten Reisebericht mit der Aufzählung der Sehenswürdigkeiten und Routenempfehlungen zu verfassen. Stattdessen lässt man sich in Piran einfach treiben und genießt die unzähligen Eindrücke.
Diese Stimmungen lassen sich besser in Bildern zeigen als in Worte fassen.
Dieser Meinung ist auch Bruno. “Ich empfehle Gästen, dass sie die Stadt und ihre entspannte Atmosphäre einfach bei einem Spaziergang erkunden sollen.” Bruno lebt in Piran und wir kennen uns eigentlich von meinen Reisen in China und Thailand.
In Piran besuche ich ihn zum ersten Mal. Gemeinsam mit Jernej, einem weiteren Besucher, machen wir eine Bilder-Tour durch die Gassen.
Die meisten Besucher sehen von Piran als erstes den Tartinijev Trg, den zentralen Platz. Dort wo sich heute der Platz mit dem Denkmal des “Teufelsgeigers” Guiseppe Tartini befindet, ankerten einst die Schiffe.
Durch das Labyrinth der schmalen Gassen zieht es den Besucher immer weiter hinaus bis an die Spitze der Halbinsel. Jede Biegung gibt einen anderen Blick frei.
Blumen an den Fenstern der bunten Gebäude, der Geruch nach frischem Sugo für die Spaghetti…
…und die frisch gewaschene Wäsche hoch oben über den Gassen im Wind erinnern an Italien.
Kein Wunder, dass hier alles sehr “italienisch” wirkt. Die Vergangenheit von Piran ist stark mit der venezianischen Geschichte verbunden.
Davon zeugen viele der malerischen Gebäude im alten Stadtzentrum und auch die Sankt-Georgs-Kathedrale (Sv. Jurij) am Hügel. Ihr Turm ist dem Markusturm in Venedig nachempfunden ist.
Am Weg zur Kirche begegnen wir einem Kapern-Pflücker. Die Knospen geben, eingelegt in Essig und Öl, vielen Speisen der mediterranen Küche einen besonderen Geschmack. Dem Strauch genügen zum Wachsen die kargen Bedingungen an der Kirchenmauer.
Der Kapernstrauch blüht nur kurz, darum wurde im Alten Testament die Kaper als ein Bild für die Vergänglichkeit der Welt verwendet.
Etwas oberhalb der Sankt-Georgs-Kathedrale schütze einst die Stadtmauer Piran vor Eindringlingen. Heute freuen sich die Touristen über die hohe Mauer, denn von hier genießt man die bekannte “Foto-Ansicht” von Piran (wie am ersten Bild). Der Blick schweift über den Horizont weiter ins benachbarte Triest und nach Grado.
Heute ist die Stadtmauer auch Teil des “neuen” Piran und gibt der waagerechten Fläche des Fußballplatzes Halt.
Von der Stadtmauer führt der Weg wieder direkt hinunter auf den Hauptplatz von Piran. Tartini wartet dort schon mit der Geige auf uns – und die Kellnerin serviert uns Espresso bei Sonnenuntergang. Genug Fotos aus Piran im Kasten. Die Arbeit für heute ist getan, nun werden die Füße hochgelagert.
Reisetipps für Piran:
- Die Anreise mit dem Zug ist in Slowenien bis Koper/Capodistria möglich. Vom Bahnhof Koper und einigen Haltestellen im Stadtzentrum fährt regelmäßig ein Bus weiter bis nach Piran.
- Autos können in der Altstadt nicht dauerhaft abgestellt werden. Vom kostenpflichtigen Parkhaus am Stadteingang fährt ein kostenloser Kleinbus ins Stadtzentrum.
- Parkgebühren sind in Piran hoch und Strafen fürs Falschparken liegen bei € 200,00.
- Lust auf mehr? Hier findest Du im Reiseblog mehr Reiseberichte und Reisetipps für Slowenien.
Jana says
Wow, das ist wirklich wunderschön dort! Da haben wir damals echt ein Highlight in Slowenien ausgelassen…
Liebe Grüße, Jana
Andersreisender says
@Jana: Ja, Du hast Recht: Piran ist wirklich ein Highlight bei einer Slowenien-Reise. Hab mich in dieses Städtchen verliebt. :-)
Seiltanz says
Sieht wirklich schön aus. Hab den Namen erst 1-2x vorher gehört und bin jetzt positiv überrascht :-)
LG
Andersreisender says
@Seiltanz: Ich freu’ mich, dass ich Dir ein “neues” schönes Plätzchen zeigen konnte :-)