Rechtzeitig zum Sommerferien-Start rollt die Verkehrslawine gegen Süden. Experten warnen gerade jetzt wieder vor der erhöhten Gefahr von Verkehrsunfällen in Urlaubsländern. Eine aktuelle Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass zum Beispiel das Risiko eines tödlichen Unfalls in Kroatien doppelt so hoch ist wie in Österreich. Auch an anderen Reisezielen ist die Gefahr eines tödlichen Verkehrsunfalls deutlich höher. Zu den Spitzenreitern zählen u.a. Litauen, Lettland, Polen, Rumänien, Bulgarien und Griechenland.
Das Risiko eines tödlichen Verkehrsunfalls ist unter anderem in den Niederlanden, in Schweden, in Großbritannien und der Schweiz niedriger als in Österreich. Auch in Deutschland, Norwegen und Frankreich ist die Gefahr eines tödlichen Verkehrsunfalls geringer. Österreich liegt mit 76 Verkehrstoten pro einer Million Einwohner im europäischen Mittelfeld.
Lieblingsreiseland Koratien mit hohem Unfallrisiko
Rund 3,6 Millionen Urlaubsreisen mit dem Auto unternehmen die Österreicherinnen und Österreicher pro Jahr mit dem Auto ins Ausland. Dabei ist das Unfallrisiko in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. „Ausgerechnet in einem Lieblingsreiseziel der Österreicher, in Kroatien, ist das tödliche Unfallrisiko am höchsten. Im Vergleich zu Österreich ist die Gefahr eines tödlichen Verkehrsunfalls in Kroatien doppelt so hoch wie in Österreich“, stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest.
Der VCÖ empfiehlt in diesen Ländern besonders aufmerksam zu fahren: Tempolimits einhalten, ausreichend Abstand halten, keine riskanten Überholmanöver, keinen Tropfen Alkohol trinken und nicht telefonieren beim Autofahren.
Hohes Unfallrisiko in Österreich
Die Studie des VCÖ macht aber auch deutlich, dass das Unfallrisiko nur in Slowenien höher liegt als in der Alpenrepublik. In Österreich wurden im Schnitt 4.455 Verkehrsunfälle mit Personenschaden pro Million Einwohner registriert und führt gemeinsam mit Slowenien (4.510) vor Belgien (3.916) und Deutschland (3.791) das Schlußlicht an.
Am Besten schneidet bei diesem Vergleich Dänemark ab. Dort passieren 757 Unfälle mit Personenschaden pro Million Einwohner. Im Vergleich zu Dänemark ist in Österreich das Unfallrisiko sechs Mal so hoch.
„Von den Staaten mit höherer Verkehrssicherheit kann Österreich einiges lernen. Vor allem hinsichtlich der Frage, wie Verkehrsunfälle überhaupt vermieden werden können. Die meisten der Staaten haben niedrigere Tempolimits, höhere Verkehrsstrafen oder einen sehr guten Punkteführerschein“, stellt Blum fest.
Morten says
Das Kroatien weit oben ist in der Statistik hat mich gewundert, viele Junge Läute fahren wie verrucht, insbesondere auf engen Landstrassen. Der Autobahn in Kroatien ist aber einer der sichersten in Europa, wenn man da normal fährt ist man eigentlich sehr sicher.
Andersreisender says
@Morten: Über die Sicherheit auf Kroatischen Autobahnen kann ich nicht viel sagen – ich habe hier auch nur die Daten vom VCÖ. Aber vielleicht gibt’s dazu ja zusätzliche Untersuchungen.
Heiko aus Kroatien says
Leider fahren in Kroatien nicht nur die “jungen” Leute wild und rücksichtslos. Ein gravierendes Thema ist auch das Fahren unter Alkohol. Niemand hält sich hier wirklich an die gesetzlichen 0,5 pro Mill. Trotz stattfindenden Kontrollen wird das ignoriert. Dazu kommt denn noch der Fahrstil und eine große Anzahl von Urlaubern – vor allem in den Sommermonaten – und schon kracht es an allen Ecken.
Andersreisender says
@Heiko: Willkommen im Andersreisen-Blog! Oje…das scheint eine “unglückliche Mischung” zu sein, die Du da zum Thema Unfallgefahr in Kroatien beschreibst. Alkohol ist leider nach wie vor ein heißes Thema auf der Straße :-(
Hana says
Ich denke, dass in Kroatien nicht die Straßenqualität das Problem ist, sondern der große Verkehrsstau während der Sommersaison, manchmal auch alte und defekte Autos, aber manchmal auch der Alkohol. Wir verbringen schon seit Jahren lang unseren Urlaub in Kroatien und wir haben noch nie einen Unfall gehabt, doch manchmal haben wir viel Zeit im Stau verloren. Einigen Fahrer könnte während der Fahrt dies ihre Konzentration beeinflussen. Natürlich, wie auch in allen anderen Ländern, gibt es immer nachläßige und wilde Fahrer auf der Straße. [Link entfernt – bitte keinen Spam!]