Zum ersten Mal wurde auf der ITB das Augenmerk auch auf Blogger als Medien gelegt. Veranstaltung zum Thema Bloggen fanden statt bei denen Vertreter der Tourismusbranche über die Existenz von Bloggern und deren Möglichkeiten aufgeklärt wurden. Kooperationen zwischen Reiseboggern und Tourismusunternehmen bieten neue Wege der Information.
Blogs und Social Media Kanäle sind eine wichtige Informationsquelle für Reisende. Das merke ich persönlich schon allein an den Zugriffszahlen in meinem Blog. Viele Informationen stehen im Internet und nicht in einem Reiseprospekt. Zusätzlich gibt es dann auch noch die persönlichen Erfahrungen des Reisebloggers zu lesen.
Gut gemachte Blogbeiträge sind oft besser in Suchmaschinen zu finden als die offizielle Seiten der Tourismusbüros. Darum haben einige Tourismusregionen und Tourismusunternehmen bereits erkannt, dass es sinnvoll ist, mit Bloggern zusammenzuarbeiten.
Inhalt:
Kooperieren mit Reisebloggern
Doch wie kann diese Zusammenarbeit aussehen? Ist es sinnvoll Blogger zu Pressereisen einzuladen? Immerhin ist einer der großen Pluspunkte von Blogs deren Unabhängigkeit und eine subjektiv ehrliche Berichterstattung im Internet. Wie individuell kann im „Rudel“ von einer Reise berichtet werden?
Ich denke, da gehört einfach mehr dazu. Die Arbeit mit Reisebloggern ist – wenn man sie professionell angeht – für Marketingverantwortliche bestimmt sehr zeitaufwändig. Jeder Blogger betreibt seine Internetseite auf andere Weise und auch nicht jedes Thema passt in jeden Blog.
Kontaktversuche auf der ITB
Im Jänner und Februar 2013 ist bei mir eine weitere Recherchereise für die nächste Multivisions-Show nach Kambodscha und eventuell Vietnam oder Laos geplant. Von meiner Reise soll auch wieder „live“ gebloggt werden. Darum habe ich bei den Nationalen Tourismusbüros nachgefragt, ob sie eine Unterstützung für Reisejournalisten anbieten. Dabei geht es nicht um Geld sondern einfach nur um gute Tipps und Unterstützung bei der Recherche und Organisation.
Das Ergebnis war ernüchternd. Ich hatte das Gefühl, die Herrschaften an der Theke waren mit einer Anfrage überfordert. Oder besser gesagt: Sie hatten gar kein besonderes Interesse überhaupt weiter zu helfen. Es kann nicht geleugnet werden dass man es hier noch mit Tourismus-Ämtern im „klassischen Sinne“ zu tun hat.
Bei innovativeren Tourismusregionen sieht das schon anders aus. Es gibt mittlerweile Tourismusorganisationen und Tourismusverbände, die aktiv auf Reiseblogger zugehen.
Blog-Marketing in Theorie und Praxis
Darum besuchte ich auf der ITB den Messestand eines speziellen Landes, von dem ich wusste, dass das Tourismusbüro dort auf der Suche nach Bloggern ist. Doch es war keine Kontaktaufnahme möglich. Die verantwortliche Person war nicht im Messebüro anzutreffen und die Mitarbeiter waren nicht einmal gewillt eine Visitenkarte herauszugeben. „We don’t have“ wurde mir mitgeteilt, ohne dass sie näheres über mein Anliegen wussten. Punkt. Ende.
Toller erster Eindruck von diesem Land. Und vor der Bürotüre werden zehntausende Euros für aufwändig dekorierte Messestände und hübsche Hostessen ausgegeben. Authentisch nennt man das. ;-)
Und ich sollte nun authentisch über meine Erlebnisse berichten? Wenn ich nun das Land erwähne, in dessen Tourismusbüro solche Zustände herrschen, dann brauche ich auf eine Zusammenarbeit vermutlich gar nicht mehr zu hoffen. Und ob die Messebetreiber so glücklich sind, wenn ich so über die Messe berichte, sei dahin gestellt.
Das ist nur ein harmloses Beispiel – und ich werde mich hier auch nicht weiter darüber verbreitern. Aber das ist bloggen. Ich erzähle von meinen Erlebnissen und Eindrücken. Und die sind oft nicht so, wie es die (Tourismus)Werbung versprechen will.
Aber auch ohne Blogger können Marketingverantwortliche nicht in einem seligen Dornröschenschlaf bleiben. Sie brauchen nur einen Blick auf Facebook und in Bewertungsportale werfen. Denn dort findet man die Meinung der User auch. Unzensiert und weitgehend unkommentiert. Ob sie einem gefällt oder nicht.
Andersreisen-Blog als Kooperationspartner?
Was die Kooperation zwischen Reiseblogs und der Tourismuswirtschaft angeht bleibt es in Zukunft spannend. Hier wird sich in den nächsten Jahren einiges tun.
Gegenüber Kooperationen mit Unternehmen bin ich nicht abgeneigt. Wenn es thematisch zum individuellen Reisen passt kann ich mir eine Zusammenarbeit durchaus einmal vorstellen. Dabei geht es nicht nur um Erlebnisberichte von einer bestimmten Destination, es wäre auch durchaus interessant einmal das eine oder andere Reiseequipment ausführlich zu testen. Ein intensiver Produkttest unter realen Bedingungen ist auch für Leser eines Reiseblogs sehr interessant und hilfreich.
Blogger auf der ITB – Sinn oder Unsinn?
Für mich war die ITB eine tolle Veranstaltung um Kontakte zu anderen Bloggern und zu Unternehmen zu knüpfen und Tourismus-Kontakte wieder aufzufrischen. Themen, über die ich „brandaktuell“ berichten möchte, sind nicht aufgetaucht.
Das kann aber bestimmt nicht auf alle Blogs umgelegt werden, denn jeder Internetschreiber behandelt andere Themen und findet entsprechend News auf der ITB. Das eine oder andere Thema werde ich in den nächsten Tagen noch in einem Beitrag „verwursten“.
Blogger auf der ITB mit einzubeziehen macht durchaus Sinn. Neben Beiträgen direkt von der Messe oder über die Messe wird sich die Blogger-Kooperation langfristig rechnen. Durch Kontakte auf der ITB entstehen Kooperationen die wiederum Tourismusunternehmen eine größere Öffentlichkeit und einen Zugang zu einem weiteren Medium bietet.
Gegenüber klassischen (Print)Medien sind Blogs auch in Suchmaschinen wesentlich besser vertreten und werden auch über lange Suchphrasen (Longtail-Keywords) gefunden.
Dieses Jahr war es mir zeitlich nicht möglich bei der Kick-Off-Veranstaltung für Blogger am ersten Messetag dabei zu sein. Sollte nächstes Jahr Bloggern wieder eine Plattform auf der Tourismusmesse gegeben werden, werde ich diese bestimmt nützen.
Außerdem hat die ITB auch meine Reiselust weiter geschürt. Indien und Sri Lanka haben mich schon allein beim schnellen durchschreiten der Messehalle verzaubert und eine Nordpol-Expedition im tiefen Winter ist bestimmt auch ein sehr aufregendes Erlebnis. Aber auch in der näheren Umgebung gibt es viel zu entdecken.
Wie siehst Du das? Kooperation zwischen Unternehmen und Reisebloggern – hui oder pfui? Findest Du, dass Reiseblogger ohne Unterstützung unterwegs sein sollten oder ist es in Ordnung wenn für interessante Berichte mit Unternehmen zusammengearbeitet wird?
Christina says
Also grundsätzlich fände ich so ein “Sponsoring” eine geniale Idee (am besten als fest bezahlten Job, damit ich permanent reisen kann ;-D *lach*).
Ich denke eigentlich immer über die andere Seite nach. Was muss man dem Kunden den bieten, dass es für ihn interessant wird einen Reiseblogger zu unterstützen? Eine bestimmte Klickrate, eine bestimmte Anzahl an gekauften Koffern? Ich tut mir da ein wenig schwer vorallem wenn der Kunde ein potentielles Reiseland ist.
Ich hab da irgendwie noch keine feste Meinung und bin eher interessiert als wirklich überzeugt. :-)
Schöne Grüße
Christina
sandraBrinkmann says
Ich findse ganz toll. Werde öfter vorbeischauen.
Gruß Sandra
Bauer Vinothek says
Reiseinfos aus unterschiedlicher Sicht, können sicherlich eine Bereicherung für jede Reiseplanung sein. Es muss nur verlässlich sein das es ernst gemeinte Tipps sind, damit die Reise ein erfolg wird.
Andersreisender says
@Christina: Ich denke, dass sich hier in den nächsten 1-2 Jahren einiges entwickeln wird. Schade wäre es, wenn Kooperationen nach einem “Schema F” abgearbeitet werden würden. Denn eine kreative Herangehensweise, die individuell zum Blog passt, ist wichtig. Genauso wie @Bauer schreibt soll eine Ernsthaftigkeit auch dabei sein. Aber ich denke, das ist bei vielen Reiseblogs, die ausführlicher über Land & Leute berichten, der Fall. Wichtig ist zu wissen, dass Blogs nicht immer objektiv berichten, sondern von der Meinung der Blogger gefärbt sind bzw. sein können.
Jana says
Hallo Andersreisender,
ein superspannendes Thema was zudem mein Job als PR-Beraterin und mein Hobby Reisen verbindet. Ich denke auch oft darüber nach ob das, was wir beruflich im Bereich Social Media machen z.B. bei dem Thema Kosmetik auch auf die Reisebranche übertragbar wäre. Ich denke nur bedingt. Grundsätzlich sollte die Bloggeransprache, allerdings wie in anderen Bereichen auch, immer individuell und auf den speziellen Blogger zugeschnitten sein. Kooperationen müssen nicht unbedingt eine Pressereise nach China sein (obwohl ich die selbstverständlich mit Kusshand nehmen würde) aber auch gute Informationen, Ausrüstung (wie du schon sagtest) oder Hotelgutscheine für empfehlenswerte Hotels beispielsweise, sowie Sightseeinggutscheine wären eine interessante Alternative. Durch das veränderte Such- und Reisebuchungsverhalten vieler Menschen werden Blogs auch im Tourismusbereich zunehmend wertvoller, alleine weil sie nicht, wie eine Zeitschrift, nach ein paar Tagen im Mülleimer liegen (ok ich gebe zu ich sammele spannende Reiseberichte, die mir bei der Arbeit in Zeitschriften begegnen, aber da bin ich wohl eher die Ausnahme) sondern über Google für alle Zeit auffindbar und zudem AUTHENTISCH bleiben!
Ich habe bisher ein paar kleine Kooperationen angeboten bekommen. Das eine war eine plumpe Wenn-du-unseren-Link-veröffentlichst-bekommst-du-einen-10-Euro-Gutschein-Anfrage, das andere war schon interessanter. Es ging um eine nette Infografik, die sich mit dem Thema Reisen in Deutschland – Auf Weltreise in Deutschland – beschäftigte. Diese fand ich interessant und hab sie daher sogar auf meinem Blog veröffentlicht. Ich bin sehr gespannt wie sich die Branche in den nächsten Jahren verändern wird und verfolge interessiert das Geschehen. Liebe Grüße, Jana
Nadine Hudson says
Interessantes Thema. Was für mich einen Blog ausmacht ist eben, dass er von Herzen geschrieben wird und nicht die Wörter und Sätze so wählt, damit eben XY zufrieden ist und eine Reise mehr verkaufen kann… Dann verliert der Blog gleich an Authenzität. Finde ich.
Trotzdem…. da wir auf unserer Webseite ganz viele Tipps zum Reisen mit Kindern haben, hatte ich auch schon die grösseren Reiseanbieter angefragt, ob sie einen Link zu uns unter “Reisetipps” veröffentlichen würden und bin da auch mehr oder weniger nur auf verschlossene Türen gestossen.
Ich denke aber auch, dass es spannend sein wird, die Entwicklung der Reiseblogszene in den nächsten Jahren zu beobachten.
Erdal says
Aus meiner Sicht ist die ITB der falsche Ort, um als Reiseblogger Kontakte zu knüpfen. Auf einer Messe versuchen die Veranstalter und Unternehmer eher eine Reise zu verkaufen. Außerdem kommt der ganze Rummel, den man da bei einer Messe zu ertragen hat. Ich glaube kaum, dass jemand gerne 10 Stunden und länger rum steht.
Ich glaube, dass man dazu ein Konzept haben sollte, welches man im Vorfeld einer Messe jemandem zusendet und vor oder nach der Hauptmessezeit ein Treffen organisiert und dann einiges bespricht. Ruhe, ein Espresso und etwas leicht verdauliches Material können da viel gezielter zum Erfolg führen.
Lass Dich nicht demotivieren, ein Printmagazin oder Kindle eBook “Der Andersreisende” wäre doch schon drin, oder?
Andersreisender says
@Jana: Die Pressereise nach China würde ich auch sofort nehmen – oder auch gerne andere Länder. :-) Aber ich glaube, da können wir Blogger noch lange darauf warten. *gg*
Beim Thema, dass man bei Kooperationen zwischen Tourismuswirtschaft und Reisebloggern authentisch bleiben soll bin ich ganz bei Dir.
@Nadine: Dein Blog ist ja wirklich eine Fundgrube für sehr spannende Geschichten aus aller Welt – und auch für wertvolle Tipps. Aber viele Marketing-Abteilungen sind leider sehr verschlossen, wenn man von sich aus auf sie zugeht.
@Erdal: Ach ja…das Thema Buch… ist durchaus noch eine Überlegung Wert und bei mir durchaus im Hinterkopf gespeichert. Braucht aber viel Zeit und Energie, beides ist im Augenblick in anderen Projekten gebündelt.
Jörg says
Ich denke schon das man auf der ITB als Blogger gute Kontakte knüpfen kann. Die Veraanstalter und Vertretungen versuchen auf der ITB nicht primär Reisen zu verkaufen. Das Ziel ist es, dass sie sich selbst gut verkaufen und da sind die Blogger kaum noch wegzudenken. Ein guter Blogger kann für eine Vertretung oder auch einen Reiseveranstalter Gold wert sein. Wenn die Besucherzahlen stimmen und der Blog natürlich thematisch passend ist haben beide Seiten was davon. Ich denke also das man auf der ITB nicht abgeneigt sein wird Kontakte zu knüpfen!
Und zu dem Beitrag von Nadine, ich finde auch das es eine Grundvoraussetzung ist den Blog von Herzen zu schreiben. Nur so erhält man sich die Leser, denn keiner hat Lust einen Blog zu verfolgen der mal ebenso hinabgeschrieben wurde ohne Sinn und Verstand nur um den Blog aktuell zu halten. Das merken dann auch die Leser und die Besucherzahlen werden schnell fallen.
Sandy says
Halo,…
die ITB ist eine sehr interessante Messe und fast schon ein Muss, wenn man mit Reisen privat oder auch gerade geschäftlich zu tun hat. Ich bin einmal in den Genuss gekommen, dort anwesend zu sein, weil ein Freundin mich mit eingeladen hat und sie wieder was für ihr kleines Reisebüro zu machen.
Man muss es gesehen haben und vor allem Kontakte knüpfen, denn es geht nichts über Vitamin “B”, wie Beziehungen.
Klasse Artikel.
Viele Grüße, Sandy
mac says
Grundsätzlich finde ich Kooperationen zwischen Blogs und Unternehmen nicht schlecht. Allerdings hat man als Leser dann schnell das Gefühl, dass der Blogger durch die Kooperation die Meinung teilweise vorgegeben bekommt.
Aber die fehlende Unterstützung bei solchen Projekten wie du sie geplant hast, by the way, geiles Reiseziel, finde ich auch ziemlich schwach! Aber gut was nicht, kann ja noch werden! ;-)
Schönes Restwochenende noch
Matthias
Weltenbummler*in says
Großartiger Bericht zur ITB! Der beste, den ich bisher so im Netz der Reiseblogger gefunden hab, weil er ehrlich ist und die Probleme direkt anspricht.
Klar sind Kooperationen toll, aber ich finde die Erwartungshaltung der PR-Agenturen etc. ist einfach falsch. Derzeit läuft es eher so, dass sie die Blogger als neue Werbeplattform entdeckt haben, aber noch nicht ganz realisieren, dass Blogs meistens von einer eigenen Meinung leben und sobald die negativ durchfärbt ist die Hölle los.
Ich denke, dass auch die Blogger sich da aber direkter mit den Agenturen auseinandersetzten müssten und denen im Falle eines Angebots klar machen, dass eine authentische Berichterstattung stattfindet. Derzeit hat es einwenig Bestechungscharakter: Wir zahlen dir deine Reise, also schreibst du was nettes auf deinem Blog.
VG
Andersreisender says
@alle: Danke für Eure zahlreichen Meinungen zu Kooperationen von Reisebloggern und Reiseunternehmen bzw. Destinationen. So wie es aussieht stoßen alle in das gleiche Horn: Trotz Zusammenarbeit müssen Blogbeiträge authentisch bleiben und ihren individuellen Charakter bewahren.
Das ist es ja, was Blogs so einzigartig macht. So unterschiedlich wie die Blogs geführt werden so verschieden werden auch die Kooperationen ausfallen müssen, damit die Zusammenarbeit für beide Partner dann zum Erfolg wird. Die ITB scheint für viele Blogger als “Vermittlungsstelle” eine gute Plattform zu sein. :-)
bettina says
Hallo Andersreisender!
Ich habe mit Interesse diese Diskussion verfolgt und machmal hab ich mich auch sehr gewundert. Ich bin Pressesprecher für den Tourismus einer deutschen Destination und für mich ist der Kontakt zu Reise-Bloggern mehr als interessant. Sicher bedienen wir weiterhin die klassischen Journalisten, aber hat sich doch die Art der Berichterstattung und damit auch die Suche nach Informationen erheblich verändert. Wir unterstützen die schreibende Zunft immer mit all unseren Möglichkeiten, egal ob sie den Print- oder Digitalmedien angehört, gerne und freuen uns über gute Kontakte. Leider ist es für uns nicht so einfach, entsprechende Kontakte zu Reise-Bloggern zu knüpfen. Gibt es da ein Forum oder regelmäßige Treffen?
Andersreisender says
@Bettina: Ich freue mich, auch von der Touristiker-Seite einen Kommentar zu lesen. :-) Ich denke, auch wenn es den einen oder anderen “Aha-Effekt” gibt, dass die Kommentare der Blogger für Dich bestimmt interessant sind.
Es freut mich, dass Ihr in der täglichen Arbeit Print- und Digitalmedien gleichermaßen unterstützt. Wie schon erwähnt bietet die ITB gute Möglichkeiten um zu Reise-Bloggern Kontakte zu knüpfen. Ein Anfang ist gemacht und das wird bestimmt in den nächsten Jahren mit entsprechenden Veranstaltungen noch ausgebaut werden.
Dann fällt mir spontan auch noch die Travel Bloggers Unite (kurz TBU) ein. Ein internationaler Treffpunkt für Reiseblogger, kommendes Wochenende zB. in Italien. Ich selbst habe daran allerdings noch nicht teilgenommen und die Teilnahme ist für nächste Zeit auch nicht geplant.
Wenn Du ein spezielles – geplantes – Blogprojekt mit einem Blogger/einer Bloggerin durchführen möchtest, dann führt der Weg an der intensiven Google-Recherche wahrscheinlich nicht vorbei um den richtigen Kooperationspartner zu finden.
bettina says
@andersreisender: Vielen Dank für deine Antwort, ich werde mich jetzt intensiv mit der Thematik auseinandersetzen und die Internetseite von TBU mal genauer ansehen.
@weltenbummler: Das ist doch Quatsch. Ich habe schon zig Pressereisen mit Print-Journalisten hinter mir, bei denen wir im übrigen alle Kosten immer übernommen haben. Auch die kannst du nicht kaufen, entweder präsentierst du ihnen ein gutes und stimmiges Produkt oder du musst mit einem Verriss rechnen. AUch der “normale” Journalist hat für sich immer die freie Pressearbeitt reklamiert. Für mich gibt es da überhaupt keinen Unterschied.
Weltenbummler*in says
@bettina: Das freut mich zu lesen!
American Lifestyle & Travel says
Interessantes Thema. Da ich sowohl als Reisejournalistin und als Reisebloggerin arbeite, sehe ich keinen Unterschied zwischen Journalisten und Bloggern, was die ehrliche Darstellung in den Artikeln anbelangt. Beide legen Wert auf eine ehrliche Berichterstattung. Die Leser merken sehr schnell, wenn über etwas nicht stimmig berichtet wird.
Was die Zusammenarbeit mit PR-Agenturen und Bloggern anbelangt, so hängt das sehr häufig von der Einstellung der Verantwortlichen gegenüber der Blogosphäre ab. Ich veröffentliche seit mehr als 10 Jahren diverse Blogs zu verschiedenen Reisezielen in aller Welt und habe da sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht: während manche PR-Agenturen wirklich exzellente Unterstützungsarbeit leisten, wollen andere gar nicht mit Bloggern reden oder wissen schlicht und einfach nicht, was sie mit Bloggern anfangen sollen, wenn sich dies auch gerade zu ändern scheint (siehe ITB).
Sicherlich sind Besucherzahlen und Page Impressions ein wesentliches Argumentationselement bei den PR-Agenturen. Schließlich sollen die Blogposts ja potentielle Reisende erreichen – je mehr, desto besser. Und ich denke, es ist auch wichtig, dass das Blog zielgruppenorientiert ist und z.B. eine bestimmte Altersgruppe anspricht, besondere Interessen oder eine bestimmte Destination behandelt.
Was die ITB anbelangt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man dort als Blogger erst “einen Fuß in die Tür” bekommt, wenn man bereits vorher Kontakt mit den zuständigen Vertretern aus der PR-Branche aufgenommen hat und entsprechende Termine vereinbart. Allein am Stand vorsprechen, bringt so gut wie gar nichts. Das ist verlorene Zeit. Besser ist es, wenn man bereits feste Vorstellungen von Projekten mitbringt und diese auch schon im Vorfeld angesprochen hat.
Eine Sache, über die PR-Agenturen sich Gedanken machen sollten, ist, dass Blogger individuell betreut werden sollten, da wirklich jeder sein Blog anders betreibt. Ich habe erst vor kurzem zum ersten Mal eine Gruppenreise für Blogger mitgemacht und muss sagen – auch wenn diese interessant war – dass ein Teil der Reise verschenkte Zeit war, da dabei auch Themen beinhaltet waren, die für meine Zielgruppen kaum interessant sind.
Viel besser ist es, wenn man als Blogger eng mit den PR-Agenturen zusammen arbeitet und diese eine Vorstellung davon bekommen, worüber und für wen man schreibt. Erst dann kann eine individuelle Reise zusammengestellt werden, die auf Monate hinaus Themen für Blogposts und Artikel liefert. Dabei sollten die PR-Agenturen immer auch in Betracht ziehen, dass sie genügend Zeit einplanen – denn viele Blogger schreiben ja nicht nur, sie fotografieren und filmen auch und dafür benötigt man Zeit. Und wenn dann von unterwegs noch gebloggt, ge-twittert und ge-facebooked werden soll – auch dafür ist ausreichend Zeit nötig.
Was die ITB anbelangt, so war dies für mich die erste wirklich gute Gelegenheit, andere Blogger persönlich kennenzulernen. Das finde ich sehr wichtig, weil ich denke, dass Blogger viel stärker zusammenarbeiten sollten, um wirklich erfolgreich zu werden. Viele haben hier noch eine echte “Einzelkämpfer”-Mentalität, die sich aber in Zeiten der Social Networks kaum erfolgreich halten lässt. Die TBU wäre sicher ebenfalls eine interessante Plattform, vor allem um Blogger aus aller Welt zu treffen, aber leider sind damit auch immer hohe Anreise- und Übernachtungskosten verbunden, die ich persönlich lieber in eigene Reisen stecke, die ich für meine Blogs verwenden kann. Alternativ dazu gibt es noch die Travel Massive-Veranstaltungen, die inzwischen immer wieder in München, Berlin und Wien stattfinden.
Andersreisender says
@alle: Dankeschön für Eure interessanten Meinungen zum Thema. Es scheint tatsächlich ein heißes Thema zu sein wie Blogger und Tourismusunternehmen zusammenarbeiten können. Besonders spannend finde ich die unterschiedlichen Ansätze als Journalist, Blogger, PR-Spezialist, Tourismusverband, Pressebüro u.s.w. Und dann gibt’s ja auch noch die Mischungen daraus. :-)
Christian says
Es ist grundsätzlich ein heißes Thema inwieweit sich Blogger kaufen lassen oder nicht. Weblogs haben einen eher privaten Ursprung und waren erst nicht professionelle Medien. Nun bedienen sich auch Profis dieser Technik. Amateure unter den Bloggern werden sich schon beeinflussen lassen und für Geld schreiben, was der Auftraggeber will. Zum Glück bemerkt man das schnell und bestellt den Newsfeed dann schnell wieder ab…