Ehrlich. Ich habe noch nie ein Moorbad genommen. Zumindest bis zu meiner Motorrad-Tour in die Ammergauer Alpen. Im Parkhotel Bad Bayersoien konnte ich dieses angenehm entspannende Gefühl einmal ausprobieren.
Wie so ein Moorbad-Besuch abläuft? Entspannt, entspannt, entspannt! Mehr darüber aber in meinem Erfahrungsbericht.
Im Parkhotel wartet schon Katharina, die Wellnessassistentin, auf mich und drückt mir den Bademantel in die Hand. Raus aus der Motorradkleidung und hinein ins kuschelige Frottee.
Ich bin schon neugierig auf das Moorbad, aber bevor ich in den braunen, warmen Brei darf muss ich erst noch etwas zur Ruhe kommen und entspannen.
Ein paar Gläser Wasser sollen den Flüssigkeitshaushalt regulieren, denn im Moorbad wird’s gleich angenehm warm.
Endlich holt mich Katharina ab und bringt mich zu meiner Blockhütten-Kabine. In der Mitte des urig mit Holz eingerichteten Raums steht ein Holzzuber vollgefüllt mit der breiigen Masse.
Vorsichtig stecke ich die Zehe in die Wanne. Der Brei fühlt sich seidig weich und angenehm warm an. Langsam versinkt das Bein in der braunen Masse bis zum Grund. Auch das zweite Bein umschließt das Moorbad mit einem leisen Schmatzgeräusch.
Wohlige Wärme umgibt nach und nach alle Körperteile und schon liege ich bis zum Hals in der weichen Masse ohne mit dem Grund der Wanne in Kontakt zu kommen. Das Moor trägt den Köper, ich habe das Gefühl als sei ich schwerelos.
Im Holzzuber schweben
Während des entspannten Schwebens werde ich mit einem Moorbad-Ritual verwöhnt. Musik und Meditation gegen Schmerzen, dass es mit dem Wunsch-Baby klappt oder für die innere Balance und Stärkung stehen zur Auswahl. Ich entscheide mich für letzteres und lasse die Mineralien des Moorbades ihre Arbeit tun.
Es ist ein angenehm entspanntes Gefühl von der warmen Masse vollständig umschlossen zu sein. Das Moor riecht gut nach Kräuter und umspielt sanft den ganzen Körper. Am liebsten würde ich bis zu den Nasenlöchern in der Wanne abtauchen, das wäre dann aber doch etwas zu viel des Guten.
“Die dreizehn Minuten sind nun vorbei” unterbricht Katharina meine Entspannungsphase. “Was – schon?” gebe ich etwas ungläubig zurück und möchte gerne noch länger suhlen. Für das erste Mal ist diese Zeitspanne bei einem Moorbad ideal, geübte Moorbadende können auch länger im Holzzuber schweben.
Naturprodukt aus der Region
Etwas widerwillig verlasse ich die Wanne, in der Dusche werden die Reste des Moores abgeschwemmt. Während ich noch mit dem Schrubben meines Körpers beschäftigt bin öffnet sich in der Kabine eine niedrige Türe. Georg entführt meine Badewanne in die Moorküche.
Er ist im Parkhotel der “Meister der Wannen”, rührt das Moorbad frisch an und bereitet die Holzzuber für die Gäste vor. Die Zutaten stammen aus der Region, nur wenige Kilometer entfernt wird die Masse dem Moor entnommen.
Rund 100 Kilo wiegt eine gefüllte Moorwanne. Die Reste meines Bades werden wieder in die Natur zurückgebracht. Zehn bis zwölf Jahre dauert es bis sich die Masse regeneriert hat, dann kann sie wieder in der Moorküche für Gäste verarbeitet werden.
Ruhephase
Nach dem Moorbad komme ich ordentlich ins Schwitzen. Der ganze Körper ist jetzt durchwärmt und kann eine halbe Stunde gut eingepackt nachruhen.
Und was macht man am besten mit entspannten und gut durchwärmten Muskeln? Richtig! Sie können jetzt besonders gut durchgeknetet werden.
Vom Motorradfahren aber auch von der Bildschirmarbeit ist bei mir oft der Nacken verspannt. Das ist ein Fall für Georg, er ist für Massagen und Traditionelle Chinesische Medizin zuständig.
Nach den Anwendungen genieße ich noch die entspannte Atmosphäre im Wellnessbereich. So können das Moorbad und die Massage noch weiter nachwirken bevor ich dann mit dem Motorrad weiter die Gegend erkunde.
Hier ließe sich problemlos ein ganzer Entspannungs-Tag verbringen. Neben der Saunalandschaft und den großzügigen Ruhebereichen bietet das Parkhotel Bad Bayersoien eine Vielzahl an Behandlungen an, für den Körper und für die Seele.
Hast Du schon einmal ein Moorbad genossen? Wie hat es Dir gefallen?
Tipps fürs Moorbad:
- Moorbaden ist im Parkhotel Bad Bayersoien jeden Montag, Mittwoch und Freitag möglich. Unbedingt reservieren!
- Moorpackungen sind die ganze Woche möglich.
- Wer erst kürzlich krank war, große Krampfadern oder Herzprobleme hat darf kein Bad nehmen.
- Der erste Moorbadbesuch dauert 13 Minuten, spätere Anwendungen können länger dauern.
- In die Wanne steigt man am besten splitternackt. Wer trotzdem lieber mit Badehose das Moorbad genießt sollte eine alte Badehose mitnehmen, da der Brei abfärben kann.
- Details zum Wellnessbereich und allen Anwendungen findest Du auf der Homepage des Parkhotels.
Die Erfahrungen, Tipps und Hintergrundinformationen in diesem Beitrag wurden im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Ammergauer Alpen Tourismus recherchiert. Wie immer bleibt meine Meinung in der Berichterstattung davon unberührt.
Max says
:-) So ein zufriedener Gesichtsausdruck. :-)
Gibt es einen Grund für die (kurzen) 13 Minuten?
Ein schönes neues Design hast dir zugelegt, sehr fein.
Andersreisender says
-Max: Ja, bei so einem entspannten Moorbad muss man einfach zufrieden drein schauen. ;-) 13 Minuten ist die Zeit für Leute, die zum ersten Mal so ein Entspannungsbad nehmen. Grund ist die Belastung für den Kreislauf. Nach und nach kann man die Länge dann steigern.
Danke auch für die Blumen wegen des neuen Designs. :-)
Carsten says
Da wird man direkt richtig neidisch.
Darf ich fragen, was so eine Behandlung kostet?
Andersreisender says
– Carsten: Ein solches Moorbad kostet ab 37 Euro, es kommt drauf an ob Du danach z.B. auch noch eine Massage willst und vor allem welche und wie lange. :-)
Thomas says
Ja du siehst wirklich sehr zufrieden und entspannt aus. Ich habe zwar auch schon vieles ausprobiert z.B. Fango, aber ein direktes Moorbad ist noch nicht auf meiner Liste. Sollte ich auch mal ausprobieren :).
Andersreisender says
Danke, Thomas! Im Wellness-Bereich gibt’s für mich noch einiges, unbekanntes zum Ausprobieren. :-)
Thomas says
Ja für mich ebenfalls. Aber ich glaube zu Weihnachten bahnt sich eine Wellness-Überraschung an. Meine Freundin hat da so etwas verlauten lassen. Mal sehen was auf mich zu kommt ;)
Andersreisender says
– Thomas: Wellness-Überraschungen und Moorbäder sind immer gut. ;-)